18. November 2005 |
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Geplante Waldrodung wurde über ein Jahr diskutiert |
Zu den Artikeln
„Ärger um Musikschulwald“ und „Keine ökologische Katastrophe“ vom
18.11.2005 nimmt Bernd Lehmann, Ratsherr der Fraktion Bündnis 90 / DIE GRÜNEN wie folgt
Stellung:
Die Verwunderung der
BIG-Vertreter über die Baumfällaktion der Viterra im Musikschulwald wirft zwei Fragen
auf: 1. Weiß die BIG, über was sie im Rat und den Ausschüssen als gewählte Vertreter
der Bürgerschaft abstimmt? Und 2.: Nutzt die BIG Ihre Stimme im Rat, um Fehlentwicklungen
im Vorhinein zu korrigieren, anstatt sie im Nachhinein öffentlich anzuprangern?
Erst vor wenigen Wochen hat der Rat am 20. Oktober die rechtliche Grundlage für die
Bebauung am Bernskamp und die Rodung des Waldteilstückes geschaffen. Der Beschluss hierzu
erfolgte mit den Stimmen der kompletten BIG-Ratsfraktion, also mit Zustimmung der Herren
Plantenberg und Kruse. Bereits während des Bauleitverfahren, mit dem sich der
Bauausschuss seit März 2004 beschäftigt, hat das Forstamt Recklinghausen schriftlich
davor gewarnt, dass mit dem vom Ausschuss verfolgten Verfahren, „Vernichtung von
‚Grün’ nicht nur wesentlich erleichtert würde, sondern [...] auch der
Kompensationspflicht entzogen würde.“
Wiederholt habe ich im Bauausschuss und gegenüber der Bauverwaltung Ausgleichsmaßnahmen
für den Umwelteingriff im Musikschulwald gefordert, fand hierfür jedoch keine Mehrheit.
Auch BIG-Ratsherr Plantenberg hielt weitere Umweltschutzmaßnahmen für nicht
erforderlich, obwohl diese gesetzlich vorgeschrieben sind.
Herrn Ochlast vom Gladbecker Naturschutzbund habe ich auf seine Möglichkeit hingewiesen,
innerhalb der Bürgerbeteiligung zu dem geplanten Bauvorhaben Stellung zu nehmen. Diese
Möglichkeit hat er leider nicht wahrgenommen.
In Zukunft hoffe ich, dass die BIG-Vertreter Eingriffe in die Natur und deren Ausgleich
bereits während der Behandlung in den politischen Gremien kritisch begleiten, anstatt
sich populistisch und scheinbar ahnungslos nur pressewirksam ablichten zu lassen. Auf
letztgenannte „Umweltaktivisten“ kann Gladbeck nämlich getrost verzichten.

Links zu diesem Thema:
Mitteilung
vom 01.04.2005: "Vernichtung von Wald wird wesentlich erleichtert"
Schreiben an Stadtbaurat Michael Stojan vom
02.03.2005
Antwortschreiben des Stadtbaurates Michael
Stojan vom 14.03.2005
Begründung zur Aufhebung des B-Plans 43 vom
15.03.2004 (pdf, 102 KB)
Stellungnahme des Forstamtes Recklinghausen
vom 30.04.2004
Verwaltungsvorlage für den Stadtplanungs-
und Bauausschuss vom 24.11.2004 (pdf, 77 KB)
Beschlussprotokoll vom
25.11.2004 (pdf, 37 KB)
Verwaltungsvorlage für den Stadtplanungs-
und Bauausschuss vom 24.02.2005 (pdf, 47 KB)
Viterra-Baukonzept Bernskamp vom 24.02.2005
(pdf, 828 KB)
Beschlussprotokoll vom 24.02.2005 (pdf, 22
KB)



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