
Die dramatische Haushaltssituation führt die Stadt an die Börse - Ziel: die
"Gladbeck AG"
Gladbeck bald Spielball der weltweiten Börsenkurse?
deutsche Seiten von Pricewatherhouse Cooper
GRÜNE
Infos zum Haushalt 2003

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an Gladbeck AG! Die
Stadt Gladbeck soll zu einem wirtschafts- und marktfähigen Konzern umstrukturiert werden.
Das jedenfalls geht aus einem brisanten, verwaltungsinternen Strategiepapier hervor, dass
der Ratsfraktion von Bündnis 90 / DIE GRÜNEN zugespielt wurde.
Die Studie wurde von der weltweit
renommierten Unternehmensberatung Pricewaterhouse Cooper im Auftrag der Kämmerei
erarbeitet und schlägt (stark vereinfacht) den stufenweise Umbau der kommunalen
Stadtverwaltung in ein privatwirtschaftliches Aktienunternehmen vor. Die Gladbeck
AG scheint der Versuch eines Befreiungsschlages der Kämmerei zu sein, um aus dem
immer weiter ausuferndenSchuldenkreislauf ausbrechen zu können.
Die Grünen reagieren zurückhaltend auf das vorliegende Papier. Das PwC-Konzept
zeigt innovative Wege zur Haushaltskonsolidierung auf, so Fraktionsvorsitzender
Mario Herrmann. Was uns jedoch arge Sorgen bereitet, ist die Frage, inwieweit eine
Gladbeck AG Interessen an unwirtschaftlichen Dienstleistungen wie den Kultur- und
Sportangeboten unserer Stadt haben wird".
Diese Sorgen kann die Studie nur zum Teil ausräumen. Dort heißt es im
Betriebswirtschaftsdeutsch: Im Zuge vielfacher Outsourcing-Aktivitäten soll der
Konzern Gladbeck auf ein Kerngeschäft verschlankt werden. Service Level Agreements (SLAs)
sollen gewährleisten, dass Leistungen im Rahmen schriftlicher Übereinkünfte
kontrolliert und zuverlässig erbracht werden. Übersetzt hieße dies, dass z.B.
kulturelle Angebote ausgelagert und an private Träger übergeben werden. Die zu
erbringenden Leistungen werden vertraglich genau festgelegt.
Der Zeitrahmen zum Aufbau der Gladbeck AG ist eng vorgegeben: zunächst soll
die Verwaltungsspitze in das Unternehmensmanagement überführt werden und der Rat der
Stadt Gladbeck als Aufsichtsrat der Gesellschaft eingesetzt werden. Bereits mit Stichtag
zum 1. Oktober sollen an alle Einwohner Unternehmensanteile an der Gladbeck AG
ausgeschüttet werden. Die Bürgerinnen und Bürger könnten hierüber ihre Interessen in
der jährlichen Gesellschafterversammlung durchsetzen. |