18. Januar 2006 |
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Keine Verbesserungen im Schienenverkehr in Sicht
GRÜNE kritisieren aktuelle Landesbedarfsplanung |
Die schlechten
Nachrichten für Gladbecker Bahnkunden häufen sich. Denn laut
Bündnis 90 / DIE GRÜNEN beabsichtigt die schwarz-gelbe Landesregierung wichtige
Schienenausbauprojekte aus der Bedarfsplanung zu streichen.
In einem Schreiben an
Bürgermeister Roland weist die grüne Ratsfraktion darauf hin, dass im aktuell
vorliegenden Integrierten Gesamtverkehrswegeplan NRW (IGVP) für die Beseitigung des
Engpasses zwischen Bottrop Hbf. und Essen-Dellwig Ost kein Bedarf mehr gesehen werde. Bei
Mario Herrmann, Fraktionsvorsitzendem der Grünen in Gladbeck, stößt dies auf absolutes
Unverständnis: Jeder, der regelmäßig mit der Bahn nach Essen pendelt, weiß, dass
ein zweispuriger Ausbau des Streckenabschnittes schon lange überfällig ist. Da auf
dem etwa 3 km langen Stück zwischen Bottrop und Essen eine Begegnung von Zügen nicht
möglich ist, sind die S-Bahn- und Regional-Express-Verbindungen äußerst
störungsanfällig. Es gibt kaum einen Pendler, der nicht schonmal auf freier
Strecke in Bottrop oder Essen gestanden hat und sich fragte, warum es nicht weiter
geht.
Die Beseitigung des
Kapazitätsengpasses ist daher nicht nur für einen fahrplansicheren Betrieb der S9 und
der RE14 zwingend erforderlich, er ist auch die Voraussetzung für zukünftige
Angebotsausweitungen. So hat sich bereits vor Jahren der Kreistag mit einer Empfehlung des
damaligen Kommunalverbands Ruhrgebiet beschäftigt, die Gütertrasse Hamm-Osterfeld für
den Personenverkehr zu aktivieren. Damit könnte eine Schienenverbindung von Essen über
Bottrop, Gladbeck, Gelsenkirchen-Buer, Herten bis nach Recklinghausen hergestellt werden,
die die Reisezeiten zwischen den Zielen zum Teil halbieren würde. Solange schon
nicht unsere Bahnhöfe aufgewertet werden, würde doch zumindest unser Schienenangebot
deutlich verbessert, so Herrmann. Aber nachdem man der Stadt Gladbeck bereits bei
Bahnhofsausbau eine ordentliche Backpfeiffe verpasste, erwarte man wohl nach christlichen
Grundsätzen, dass die Stadt nun mit dem Netzangebot noch ihre andere Wange hinhalte.
Als völlig indiskutabel bewerten die Grünen den Vorschlag der schwarz-gelben
Landesregierung. Dies sieht im übrigen auch die Bezirksregierung Münster so, die in
ihrer Vorlage für den Regionalrat, der sich kommende Woche in Sondersitzungen mit dem
IGVP beschäftigt, deutliche Worte für den Vorschlag der Landesregierung findet.
"Aus Sicht der Bezirksregierung Münster stellt dieses Vorgehen eine deutliche
Benachteiligung der hiesigen Regionen (Münsterland, aber auch Emscher-Lippe-Raum)
gegenüber anderen Landesteilen dar", heißt es dort. Die GRÜNEN fordern daher:
Der Schienenausbau in Essen-Dellwig gehört in den Bedarfsplan!.

Links zu diesem Thema:
Informationsseite zum IGVP
Schreiben an Herrn Bürgermeister Roland
mit Bitte um Unterstützung vom 18.01.06
Maßnahmen-Dossiers Nr. 13004; Ausbau zwischen Bottrop Hbf u. Essen Dellwig (1,1
MB)
Maßnahmen-Dossiers Nr. 13005; Ausbau
zwischen Bottrop Hbf u. Oberhausen (1,0 MB)
Maßnahmen-Dossiers Nr. 15021; Aktivierung
der Hertener Bahn (1,1 MB)
Vorlage
und Prioritätenreihung für die Sitzung des Regionalrates am 31.01.2006 (985 KB)



Diskutieren Sie mit uns über dieses
Thema! Gelegenheit zur Meinungsäußerung haben Sie in unserem Forum.
Oder treten Sie direkt persönlich mit uns in Kontakt! Ihr Ansprechpartner in dieser
Angelegenheit ist Mario Herrmann.

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