07. März 2003
Umweltausschuss
hat Entscheidung für
nachhaltige Beschaffung in der Hand Die Entscheidung für eine
nachhaltige (Holz-) Beschaffung der Stadt hat der Umweltausschuss am Montag in der Hand.
Auf Antrag der Fraktion Bündnis´90/DIE GRÜNEN beschäftigt sich der Ausschuss erneut
mit dem Thema: "Nach Johannesburg: Holz nachhaltig einkaufen!", nachdem GRÜNE
und CDU in der letzten Ausschusssitzung im September einen entsprechenden Beschluss fassen
wollten, das Thema aber auf Wunsch der SPD vertagt wurde.
DIE GRÜNEN schlagen vor, die Vorlage eines gültigen Zertifikates des FSC (Forest
Stewardship Council) in die Ausschreibungskriterien der Stadt aufzunehmen.
Markus Holt, umweltpolitischer Sprecher der GRÜNEN: "Selbst die Verbraucher-Zentrale
NRW rät Verbrauchern, beim Kauf von Holzprodukten auf das international gültige
FSC-Zertifikat zu achten. Es ist bislang das einzige Zertifikat für Holzprodukte, das
glaubwürdig ökologische und soziale Mindeststandards garantiert! Dies deshalb, weil
allein dieses Zertifikat die internationale Anerkennung weiter Teile der Holzwirtschaft,
aller grossen Umweltorganisationen (BUND, NABU, Greenpeace, Robin Wood, WWF) und der
Gewerkschaften (Internationaler Bund der Bau- und Holzarbeiter, IG B.A.U. und IG Metall
sind FSC-Mitglieder) geniesst."
In Deutschland haben sich über darüber hinaus 50 Unternehmen aus Holzverarbeitung und
Holzhandel in der GRUPPE ´98 mit dem Ziel zusammengeschlossen, die Vermarktung von
FSC-zertifizierter Ware voranzubringen. Darunter befinden sich die drei großen
Baumarktketten OBI, Praktiker und Hagebau, große Versandhäuser wie Otto und Neckermann
und zahlreiche Marktführer in weiteren Bereichen wie z.B. Bertelsmann im Bereich
Druckerzeugnisse.
Das von der Verwaltung ebenfalls ins Spiel gebrachte PEFC-Zertifikat lehnt Holt ab:
"Seine Prinzipien sind nicht bindend und werden nicht unabhängig kontrolliert, es
wird von den Waldbesitzern dominiert, legt keinen Wert auf Transparenz und hat äußerst
lasche Kriterien. Das kann man genausogut bleiben lassen! Ausserdem ist es auf Europa
beschränkt: Ein Einkauf von nachhaltig erzeugtem Holz aus Drittweltländern scheidet
damit aus - genau das könnte vielen armen Ländern aber helfen!" Holt erwartet, dass
sich dieses mal auch die SPD für das FSC-Siegel entscheidet: "GRÜNE und CDU sahen
sich schon beim letzten Mal in der Lage, zuzustimmen; wir gehen davon aus, dass der SPD
sechs Monate Beratungszeit reichen, um sich auch für eine verantwortungsvolle Beschaffung
auszusprechen!"
Markus Holt
Umweltpolitischer Sprecher

Mehr zum Thema
"Holz nachhaltig einkaufen":
Antrag "Holz nachhaltig einkaufen"
vom 25.09.2002
Beschlussentwurf vom 07.03.2003
Vorlage der Verwaltung
für den Umweltausschuss am 10.03.2003
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