1. April 2003
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Kommt der Wiederaufbau oder schicken wir die Angestellten nach Hause?


`Was kommt nach dem Abriss?
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Nach Rathausabriss Schritt in die Zukunft wagen

Braucht man im 21. Jahrhundert noch ein Rathaus? Diese provokante Frage haben die Grünen gestellt und ein Gutachten bei der deutschen Niederlassung von Microsoft in Auftrag gegeben. Das verblüffende Ergebnis lautet ,,Nein!".

„Bei einem Haushaltsloch von 18 Mio. Euro wollten wir alternative Ideen in die Diskussion einbringen, die unser Stadtsäckel nicht be-, sondern entlasten", erläutert der Fraktionsvorsitzende der Grünen Mario Herrmann. Wie alternativ diese Wege tatsächlich sind, die die Grünen beschreiten wollen, zeigt das vorliegende Gutachten von Microsoft. Dieses reduziert den Dienstleistungsgedanken der Verwaltung auf das Kerngeschäft des Bürgerbüros. Der überwiegende Teil der Verwaltung - nach dem Gutachten 96 % der Bediensteten - werden in sogenannte Back-Offices oder als Homeworker ausgelagert.

„Wir haben uns schon immer für eine Modernisierung der Verwaltung ausgesprochen“, so Herrmann. „Statt für 11 Mio. Euro ein neues Gebäude zu bauen und über viele Jahre hinweg den Haushalt mit Mieten zu belasten, werden wir uns für die virtuelle Vernetzung der Verwaltung einsetzen“. Es überrascht wenig, dass das Gutachten des Marktführers Microsoft genau dies vorschlägt. Demnach können die meisten Beschäftigten an Computern von zu Hause aus arbeiten. Mit Web-Cams sind sie ständig untereinander vernetzt und können an Online-Konferenzen teilnehmen. Akten und Vorgänge werden digitalisiert und ebenfalls ins Netz eingespeist. Die räumliche Unterbringung kostet die Stadt zunächst keinen Pfennig und die Angestellten können ihren Heimarbeitsplatz von der Steuer absetzen. Die Kosten würden damit auf den Bund verlagert.

„Wir sollten den Schritt in die Zukunft machen“, zeigt Herrmann Entschlossenheit. Ein Rathausneubau - das zeigt das Gutachten - ist entbehrlich. Im Rathaus werden neue Bürger-Terminals mit Bildkameras eingerichtet, über die jeder Gladbecker sofort einen Ansprechpartner in der Verwaltung bekommt. Natürlich können die Bürger die Verwaltungsdienste zukünftig auch bequem von zuhause über's Internet wahrnehmen. Und wem der Computer immer noch fremd ist, dem steht ein Call-Center, das in Wiesenbusch angesiedelt werden soll, bis in die Abendstunden zur Verfügung.

„Mit unserem Gutachten brechen wir ein neues, modernes Verwaltungs- und Arbeitszeitalter an“, so Herrmann. Kostendarstellung und Haushaltsentlastung seien überzeugend. Die Grünen rechnen damit, dass das Konzept auf breiten Zuspruch stoße und der Rathausneubau zu den Akten gelegt werde - zu den DIGITALEN Akten.

 

 

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