29. August 2006 |
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Name des Gladbecker Gammelfleisch-Händlers bleibt geheim |
Verbraucher
erhalten keine Informationen über Gladbecker Gammelfleisch-Firma. Das teilt
Landrat Jochen Welt (SPD) den Grünen mit.
Nachdem die Essener
Staatsanwaltschaft im Juni auch einen Gladbecker Fleischhändler durchsuchte, weil dieser
verbotenes Stichfleisch verkauft haben soll,wendeten sich die GRÜNEN an das
Kreisveterinäramt und baten um Aufklärung der Verbraucher.
Die Untersuchungen der Staatsanwaltschaft stehen im Zusammenhang mit dem
Gammelfleischskandal aus dem vergangenen Jahr. Die Gladbecker Firma soll 3,1 Tonnen
Stichfleisch von dem damals in Verdacht geratenen Gelsenkirchener Großhändler abgenommen
haben. Stichfleisch gehört zu der Kategorie von Schlachtabfällen, die nicht als
Lebensmittel verkauft werden dürfen. Das Fleisch wird beim Schlachten stark durchblutet
und kann deshalb hoch mit Keimen belastet sein.
Es war immer die Auffassung unserer Partei, dass Verbraucherinnen und Verbraucher
schnellstmöglich und umfassend über Lebensmittelskandale informiert werden sollen und
damit für die notwendige Transparenz gesorgt werden soll, schreiben die GRÜNEN an
den für die Lebensmittelüberwachung zuständigen Landrat. Um welchen Fleischhändler es
sich in Gladbeck handelte, der mit den verdorbenen Schlachtabfällen gehandelt hat, will
Landrat Jochen Welt jedoch nicht preisgeben. In seiner Antwort an die Grünen weist er
darauf hin, dass das Gammelfleisch bereits durch das betroffene Unternehmen in den
Eingangskontrollen gesperrt worden ist. Angesichts des möglichen wirtschaftlichen
Schadens für das betroffene Unternehmen käme dem Geheimhaltungsinteresse hier das
größere Interesse zu.
Die Grünen bemängeln diese Informationspolitik der Lebensmittelüberwachung.
Verbraucherinnen und Verbraucher haben ein Recht darauf, die Namen beteiligter
Unternehmen am Ekelfleisch-Geschäft zu erfahren, so Stadtverbandssprecher Bernd
Lehmann. Eine vernünftige Informationspolitik trüge auch dazu bei, verlorenes Vertrauen
in die Märkte zurück zu gewinnen.
Im Zusammenhang mit dem Gammelfleisch-Geschehen wurden durch das Veterinär-
und Lebensmittelüberwachungsamt 82 Betriebe mit Tiefkühleinrichtungen im gesamten Kreis
überprüft. Es handelte sich dabei um 10 EG-Betriebe, 47 Metzgereien ohne und 9
Metzgereien mit Schlachtung sowie 16 sonstige Betriebe. Die GRÜNEN bedauern, dass der
Landrat nicht für die entsprechende Transparenz sorgen will und die Prüfergebnisse nicht
offen legt.

Links zu diesem Thema:
Anfrage vom 28.06.2006 zu den vermeintlichen
Stichfleischfunden
Antwort des
Landrates vom 12.07.2006 (217 KB, pdf)
"Stichfleisch aus NRW",
taz-Bericht vom 21.06.2006
Themenspecial
"Verbraucherschutz" der grünen Bundestagsfraktion
"Lebensmittelskandale in
Deutschland", Wikipedia-Info



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