01. Juni 2006 |
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Glückloser "Kampf gegen Windmühlen" |
Als
Ritter von trauriger Gestalt hätte Sancho Panza, der treue Knappe von Don
Quijote, die Damen und Herren des Rates in ihrem verzweifelten Kampf gegen die Windmühlen
bezeichnet.
Der Rat sollte
zur Besinnung kommen und diesem Spuk ein Ende machen, so Grünen- Ratsherr Bernd
Lehmann. Viel zu viel Zeit, Personal und Geld hätten Verwaltung und Politik darin
investiert, den vorliegenden Antrag zum Austausch des bestehenden Windrades in Ellinghorst
durch eine moderne, effizientere Windkraftanlage zu verhindern. Dies hat nach knapp
einjährigen Verhinderungsversuchen inzwischen auch die Verwaltung eingesehen und schlug
dem Rat in seiner Sitzung vor, das Aufstellungsverfahren für den sogenannten
Teilflächen- nutzungsplan Vorrangflächen für Windkraftanlagen nicht
weiterzuführen und den Aufstellungs- beschluss vom 30.06.2005 aufzuheben. Da SPD,
CDU und BIG gar kein Interesse hatten, mit den Vorrangflächen im Sinne des Gesetzgebers
auch tatsächlich die Ansiedlung von Wind- kraftanlagen zu ermöglichen, hatten die
GRÜNEN schon während der ersten Beratung im Juli des letzten Jahres davor gewarnt, dass
eine reine Verhinderungsplanung rechtlich nicht haltbar sei. Auch diese
Einschätzung wird zwischenzeitlich von der Verwaltung bestätigt.
Die Ratsmehrheit erblickt aber weiterhin wie die berühmte literarische Gestalt Don
Quijote in den Windmühlen riesenhafte Gegner, die sie zum Zweikampf zu stellen trachtet.
Dass diesen Zweikampf ausgerechnet der Vorsitzende des Wirtschaftsförderungsausschusses,
SPD-Rats- herr Hübner, fortsetzen will, indem er eine Beratung der Verwaltungsvorlage
ablehnte und für die Absetzung des Themas von der Tagesordnung des Rates plädierte,
verwundert doch sehr. Schließlich will ein Gladbecker mittelständisches Unternehmen hier
in den vorhandenen Standort mit Millionenaufwand reinvestieren. Das staatliche Umweltamt
bestätigt im übrigen, dass die neue Anlage nicht nur effizienter, sondern auch leiser
sein wird. Außerdem verfüge sie über eine Abstellautomatik im Falle der Verschattung
und über eine Automatik zur Steuerung der Lichtintensität des Leuchtfeuers, so dass den
Belangen der Nachbarschaft selbstverständlich Rechnung getragen werde. Der Nachweis über
den Immissionsschutz wird ohnehin Teil des Baugenehmigungsverfahrens sein.
Don Quijote findet im Scheitern schlussendlich zu Einsicht und Gelassenheit. Diesen Weg
haben die Ratsfrauen und -herren von SPD, CDU und BIG nach Ansicht der Grünen immer noch
vor sich.

Links zu diesem Thema:
Verwaltungsvorlage für die Sitzung des Rates
am 1.06.2006 (pdf, 73 KB)
Verwaltungsvorlage für die Sitzung des
Planungsausschusses am 9.03.2006 (pdf, 50 KB)
Mitteilung
vom 14.06.2005: "Repowering sinnvoll"
Leitlinien unserer Kommunalpolitik: "Mit Energie wirtschaften" (pdf, 40
KB)



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Thema! Gelegenheit zur Meinungsäußerung haben Sie in unserem Forum.
Oder treten Sie direkt persönlich mit uns in Kontakt! Ihr Ansprechpartner in dieser
Angelegenheit ist Bernd Lehmann.

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