16. Dezember 2005 |
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Eskalation hätte vermieden werden können! |
Einen
Führungsanspruch hatten SPD und BIG nach der Kommunalwahl im letzten Jahr für sich
reklamiert. Diesem eigenen Anspruch ist das Bündnis in der Ratssitzung nicht gerecht
geworden, indem Genossen und Bürgerpartei völlig ohne Not, führungslos den Haushalt
gegen die Wand fahren ließen.
Die GRÜNEN versuchten
zuvor noch vor einer Eskalation zu warnen. "Sie werden mit großer Wahrscheinlichkeit
für den vorliegenden Haushaltsentwurf hier und heute keine Mehrheit finden.",hatte
der grüne Fraktionsvorsitzende Mario Herrmann in seiner Haushaltsrede ausgeführt.
Ich appelliere daher an Sie, heute keinen Versuch zur Etatverabschiedung zu
unternehmen, sondern die beschlossene Haushalts- und Strukturkommission einzuberufen und
dort ruhig und besonnen mit allen Fraktionen erneut über die Beratungsergebnisse aus dem
HFA zu reden. Doch dieses Angebot, das auch Vertreter der CDU und der FDP
unterstützen, schlugen SPD und BIG trotz fehlender Mehrheiten aus. Selbst Bürgermeister
Ulrich Roland, dem als oberster Verwaltungschef an einem durch eine breite Mehrheit
verabschiedeten und getragenen Haushalt gelegen sein sollte, unternahm keine Anstalten,
eine vermittelnde Rolle einzunehmen und für Kompromisse zu werben, sondern trug bewusst
zur Verhärtung der Fronten bei.
Die von CDU und GRÜNEN mit getragene Mehrheit hatte deutlich gemacht, dass vor dem
Hintergrund steigender Ausgaben und auf 83 Millionen Euro explodierenden Schulden ein
Weiter so nicht akzeptiert werden könne. Dem Haushalt müsse der deutliche
Wille zur Konsolidierung abgelesen werden können. Einer weiteren Ausgabenerhöhung
bei unserer Finanzsituation Einhalt zu gebieten und dem maßgeblich durch SPD, BIG und
Bürgermeister zusätzlich aufgeblähten Haushalt die Zustimmung zu verwähren, war die
absolut richtige Konsequenz, die wir ziehen konnten, betont Herrmann für seine
Fraktion. Es reiche nicht aus, die Einnahmenseite durch Steuern- und Gebührenerhöhung
aufzubessern. Wichtig seien nachhaltige Strukturveränderungen, mit denen die stetig
steigenden Ausgaben gesenkt werden könnten.
Es hatte aber den Anschein, als wäre der SPD-Fraktionsvorsitzende, Michael Hübner, mit
dem politischen Chaos, in das er sein Bündnis in der Ratssitzung geführt hatte, absolut
überfordert und schien von daher für sich den Schluss gezogen haben, die Dinge ihren
Lauf nehmen zu lassen, anstatt sich aktiv um Korrekturen zu bemühen. Statt die
Sitzungsunterbrechung für eine Kompromisssuche mit den anderen Fraktionen zu nutzen,
erzwang das Bündnis aus SPD und BIG eine geheime Abstimmung, in der es gemeinsam mit dem
Bürgermeister scheiterte. Soweit hätte es nicht kommen müssen, macht
Herrmann nochmals deutlich. Nach den hitzigen Debatten im Rat hoffen wir, dass nun
die Besonnenheit obsiegt und wir gemeinsam den Scherbenhaufen zum Wohle der Stadt
wegkehren. Nun gilt es einen Haushalt aufzustellen, der durch die breite Mehrheit
getragen wird.

 Links zu diesem Thema:
Informationen zum Haushalt 2006
Greenplease Nr. 12 mit Schwerpunkt "Haushalt" (pdf, 303 KB)
Greenplease Nr. 11 mit Schwerpunkt
"Haushalt" (pdf, 141 KB)



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Thema! Gelegenheit zur Meinungsäußerung haben Sie in unserem Forum.
Oder treten Sie direkt persönlich mit uns in Kontakt! Ihr Ansprechpartner in dieser
Angelegenheit ist Mario Herrmann.

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