07. Dezember 2005 |
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Vestische Arbeit: Weitere Reformen sind unerlässlich für den Erfolg |
In der Sitzung
des Sozialausschusses am 06.12.2005 haben Bündnis 90/Die Grünen Gladbeck den Antrag
gestellt, dass die Bezirksleitung Gladbeck der Vestischen Arbeit sich für eine
Lohnanhebung derjenigen Fallmanager einsetzt, die von der Agentur für Arbeit entsandt
worden sind. Immer noch ist hier - trotz gleicher Arbeit - ein Lohngefälle vorhanden,
dass durch die Entscheidung des Haupt- und Finanzausschusses, die städtischen Mitarbeiter
der Vestischen Arbeit Gladbeck zu befördern, noch verstärkt worden ist.
Herr Aspöck hat, wie
in der gestrigen Sitzung deutlich wurde, das Problem schon erkannt und sieht die
Tarifreform im Öffentlichen Dienst (TvöD) als Gelegenheit, die Fallmanagerinnen und
-manager von Stadt und Agentur auf das gleiche Lohnniveau zu heben. Hier geht es nicht nur
um Gerechtigkeit - die Vestische Arbeit hat trotz vieler Startschwierigkeiten in den
letzten Monaten immense Arbeit geleistet. Obwohl von der Agentur für Arbeit mit einer
fehlerhaften Software versorgt, so dass viele Daten manuell eingegeben werden mussten, hat
jeder, der einen Antrag auf Arbeitslosengeld II gestellt hat, am 02. Januar 2005
pünktlich zum ersten Mal Geld von der ARGE erhalten. Weitere Fallmanager sollen baldigst
eingestellt werden.
"Wir freuen uns sehr, dass die Kolleginnen und Kollegen im Sozialausschuss nach der
teilweise irreführenden Diskussion der letzten Monate unserem Beschlussentwurf sehr
positiv zugetan waren und die Arbeit der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in der
Vestischen Arbeit Gladbeck einvernehmlich gewürdigt haben", so Eva-Maria Stuckel
weiter. Das sei nicht nur eine Frage der Fairness gegenüber denjenigen, die ohne Grund
für die Bundespolitik haftbar gemacht werden. "Die spürbare Entlastung auf dem
Arbeitsmarkt ist auch auf Hartz IV und die Bündelung der Kräfte in der
Arbeitsmarktpolitik zurückzuführen - statt den Kräften der Beharrung zu gehorchen, die
als Antwort auf der Globalisierung nur die unselige Wiederkehr eines eingemauerten
Sozialismus kennen, müssen die Reformen weitergehen."
Bis jetzt wurden mit ca. 50 Prozent der erwerbsfähigen ALG-II-Bezieher in Gladbeck
Eingliederungsvereinbarungen abgeschlossen. Auch sieht sich die Vestische Arbeit in der
Pflicht, neben dem gesetzlichen Auftrag, sich besonders um erwerbslose Menschen unter 25
zu kümmern, Eingliederungsprogramm für besondere Zielgruppen wie z. B. ältere
Arbeitslose zu schaffen. Neben der Beschäftigung in so genannten 1-Euro-Jobs, die bei
manchen freien Trägern in bis zu 25 Prozent Langzeitarbeitsverträgen münden, gibt es
auch tarifvertraglich bezahlte Beschäftigungsmaßnahmen. Eva-Maria Stuckel, Vertreterin
der Grünen im Sozialausschuss: "Wichtig ist uns, dass die in 2005 noch nicht
verausgabten Gelder der Vestischen Arbeit in das Jahr 2006 übernommen werden können. Als
strukturschwache Stadt mit hoher Arbeitslosigkeit können wir es uns nicht leisten, Geld
nach Berlin zurückzuschicken - das Geld gehört denjenigen, die damit in Arbeit
vermitteln werden sollen!"
Diskussionen von der WASG und der DKP und anderen Teilen der Vereinigten Linken über
einen Armutsbericht sichern jedoch nur Arbeitsplätze von gut verdienenden
Forschungsinstituten - und binden Kräfte in der Verwaltung, die wir für die Umsetzung
der Projekte des Gladbecker Familienfonds dringend benötigen. Vielfältige
Unterstützungssysteme sind in unserer Gesellschaft als einer sozial definierten
Marktwirtschaft schließlich vorhanden, sie entbinden den Einzelnen jedoch nicht der
Verantwortung für die eigene Lebensführung. "Am Anfang stehen der Mensch und die
Gesellschaft, nicht der Staat", so Mario Herrmann, Fraktionsvorsitzender der Grünen,
"wo der Staat an erster Stelle stehen soll, beginnt der Weg zur Diktatur - und es ist
gerade einmal 16 Jahre her, dass damit auf deutschem Boden Schluss gemacht wurde."

Links zu diesem Thema:
Antrag vom 10.11.2005: "Lohnstruktur
in der ARGE"



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Thema! Gelegenheit zur Meinungsäußerung haben Sie in unserem Forum.
Oder treten Sie direkt persönlich mit uns in Kontakt! Ihr Ansprechpartner in dieser
Angelegenheit ist Eva-Maria Stuckel.

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