21. Oktober 2005 |
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Feinstaubbelastung in Gladbeck: Nicht nur messen, sondern was tun! |
Der
Umweltausschuss der Stadt Gladbeck hat in seiner Sitzung am 12. September 2005
beschlossen, sich beim Umweltministerium des Landes NRW um die zeitweilige, möglichst
baldige Stationierung einer mobilen Messstation an der B 224 in Gladbeck intensiv zu
bemühen. Das ist grundsätzlich zu begrüßen - möchte man doch Klarheit in Bezug auf
die Feinstaubbelastung der auch vom Lastkraftverkehr viel befahrenen B 224 gewinnen. Auf
diesem Fahrplan sollte man sich jedoch nicht ausruhen, meint Fraktionsvorsitzender Mario
Herrmann, und fragt unter anderem nach der Ausstattung der städtischen Dieselfahrzeuge
mit Rußpartikelfiltern.
25 % der
Feinstaubbelastung ist auf Emissionen des Straßenverkehrs zurückzuführen. Feinstäube
sind für den Menschen besonders gefährlich. Sie entstehen durch den Ruß, der in den
Verbrennungsmotoren der Dieselfahrzeuge entsteht. Die kleinen Rußpartikel in den
Dieselabgasen können unter anderem Lungenkrebs hervorrufen. Kinder sind außerordentlich
gefährdet. Die gefährlichen Abgase sind bis zu einer Höhe von 1,5 Metern besonders
stark konzentriert auf Höhe der Kindernasen. Auch bei älteren Menschen, deren
Abwehrkräfte und Organfunktionen abnehmen, haben die Schadstoffe ein leichteres Spiel.
Gerade schwere Nutzfahrzeuge wie LKW und Busse haben besonders großen Einfluss auf die
innerstädtische Luftbelastung. So wurde beispielsweise festgestellt, dass Busse zwar
lediglich einen Anteil am Verkehr von 0,8 Prozent haben, jedoch für 21 Prozent der
Stickoxidemissionen verantwortlich sind. Vergleichbare Erhebungen gibt es auch zum
Feinstaub. Der ÖPNV - also der VRR und die Vestische Straßenbahnen - ist also besonders
aufgefordert, seinem Anspruch als sauberes, umweltgerechtes Verkehrsmittel gerecht werden
und zur Entschärfung der Abgasproblematik beitragen.
"Die Stadt Gladbeck sollte sich deshalb unverzüglich um die Nachrüstung ihrer
dieselbetriebenen Fahrzeuge bemühen, falls noch nicht geschehen, und ihren Einfluss im
Kreis geltend machen, um auch die Busse der Vestischen nachzurüsten", meint Bernd
Lehmann, Vertreter der Grünen im Umweltausschuss. Auch die Ausweisung von Umweltzonen
speziell in Wohngebieten, wo viele Kinder auf den Straßen spielen und durch Abgase
besonders gefährdet sind, halten die Gladbecker Grünen für möglich: "Anstatt sich
zurückzulehnen und auf eine der derzeit hoffnungslos ausgebuchten Messstationen zu
warten, wäre es also sinnvoll, sich Gedanken über ein vernünftiges Maßnahmenpaket zur
Reduzierung des Feinstaubs in Gladbeck zu machen."

Links zu diesem Thema:
Anfrage vom 19.10.2005: "Dieselbetriebe
Fahrzeuge der Stadtverwaltung und des ZBG"
Feinstaub
- Magazin des Bundesumweltministeriums (pdf, 689 KB)



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Thema! Gelegenheit zur Meinungsäußerung haben Sie in unserem Forum.
Oder treten Sie direkt persönlich mit uns in Kontakt! Ihr Ansprechpartner in dieser
Angelegenheit ist Bernd Lehmann.

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