02. Dezember 2004 |
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GRÜNE kritisieren heimliche Heizungserneuerung |
Wurde bei der
Erneuerung der Heizanlage im Schloss Wittringen die Chance verpasst, auf preisgünstige
und ökologische Brennstoffe umzusteigen? Das fragen sich die GRÜNEN und bitten die
Verwaltung um Klärung der Angelegenheit.
Im Rahmen der
Grundsanierung des Schloss Wittringens sollte die Heizanlage ursprünglich im Jahr 2007
erneuert werden. "Bei der Investitionsplanung hatten wir uns fest vorgenommen,
alternative Heizsysteme, wie beispielsweise eine moderne Holzpelletanlage zur Diskussion
zu stellen, sobald die Planungen zum Austausch des alten Anlage anstehen", so
Grünensprecher Bernd Lehmann. Doch aufgrund eines Kesseldefekts im Februar bestand laut
Auskunft der Verwaltung "akuter Handlungsbedarf", so dass die Investition in
Höhe von knapp 150.000 Euro außerplanmäßig vorgezogen wurde. Informiert wurden Haupt-
und Finanzausschuss und Rat per "Dringlichkeit" im Nachhinein jedoch erst im
November, also neun Monate nach dem Kesselschaden.
"Wir befürchten, dass hier bei der Entscheidungsfindung einiges schief gelaufen ist
und wir die Chance verpasst haben, auf ein besseres und angesichts der steigenden
Ölpreise zukunftssicheres Heizsystem umzusteigen", so Lehmann. Ärgerlich sei dies
insofern, als der Bund über sein Marktanreizprogramm Investitionskostenzuschüsse für
Holzpelletanlagen gewährt. Hinzu kommen Zuschüsse vom Land zur Förderung von
regenerativen Energien bzw. zur Förderung des Holzabsatzes. Durch die Kombination der
Förderprogramme sind Zuschüsse in Höhe von bis zu 40 % der Planungs- und Anlagenkosten
möglich. Die Pellets, die aus Holzabfällen wie Sägemehl gepresst werden, sind im Preis
zudem wesentlich stabiler als Erdgas oder Heizöl. Die Betriebskosten liegen daher gut ein
Viertel unter denen von konventionellen Anlagen.
Die GRÜNEN unterstreichen natürlich auch die ökologischen Vorteile von
Holzpelletanlagen: "Holz ist ein nachwachsender Rohstoff. Bei der Verfeuerung wird
nur das CO2 freigesetzt, das die Bäume zuvor gebunden haben", so Grünen-Politiker
Lehmann. Gerade im Schloss Wittringen mitten im Wittringer Wald hätte eine
Holzpelletanlage den Wirtschafts- und Energiekreislauf vorbildlich verdeutlicht. Lehmann:
"Unsere Anfrage zu dem heimlichen Vorgehen der Verwaltung soll Klarheit über den
Entscheidungsprozess liefern und mögliche Fehlentscheidungen in Zukunft
ausschließen". Die mögliche Ursache sehen die Grünen im dezentral organisierten
Gebäudemanagement, in dem mehrere Ämter in der Verwaltung für die städtischen
Immobilien zuständig sind. Bereits im Frühjahr hatten sich die Grünen für einen
zentralen Immobilienservicebetrieb eingesetzt.

Links zu diesem Thema:
Anfrage an Bürgermeister Ulrich Roland vom
24.12.2004
Infoseite "Aktion Holz-Pellets"
Broschüre "Holzpellets" (1,2 MB,
pdf)
Broschüre "Marktführer
Holzpellets" (4,3 MB, pdf)



Diskutieren Sie mit uns über dieses
Thema! Gelegenheit zur Meinungsäußerung haben Sie in unserem Forum.
Oder treten Sie direkt persönlich mit uns in Kontakt! Ihr Ansprechpartner in dieser
Angelegenheit ist Bernd Lehmann.


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