28. Juni 2004 |
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Großes Interesse an grünen Dächern |
"Was
kostet die Dachbegrünung", war eine der zentralen Fragen, die den Zuhörern im gut
gefüllten Lesecafe auf den Nägeln brannte. Hierüber informierten der Stadtverband von
Bündnis 90 / DIE GRÜNEN am Montagabend gemeinsam mit dem Deutschen Dachgärtnerverband
e.V.
Wolfgang Ansel, Referent des
Dachgärtnerverbands, war eigens aus Nürtingen in der Nähe von Stuttgart angereist, um
auch in Gladbeck für die Vorteile des grünen Dachs zu werben. "Sie wohnen ja im
Land der Glückseligen", begann Ansel seinen Vortrag und schilderte, dass
Nordrhein-Westfalen neben dem Bundesland Bremen das einzige Land sei, in dem die
Dachbegrünung effektiv mit Zuschüssen gefördert werde. 15 Euro je Quadratmeter
begrüntem Dach steuert das Land zu den Kosten für Isolier- und Dränschichten, für das
Substrat und die Pflanzen bei. Dadurch würde das Gründach auch wirtschaftlich
interessant. Ökologisch überzeuge das grüne Dach durch seine hohe Niederschlagsbindung,
durch seine Artenvielfalt und seine positiven Wirkungen auf das Mikroklima. "Nicht
zuletzt ist ein grünes Dach doch einfach schöner als schwarze Dachpappe", so Ansel.
Jörg Eickhoff gab als zweiter Referent des Abends praktische Tipps zur Gestaltung des
Gründachs. Eickhoff, der einen Dachgärtnerbetrieb in Dienslaken leitet, erläuterte den
Schichtaufbau von extensiv und intensiv begrünten Dächern und stellte mit Hilfe von
Folien anschaulich dar, wie man sein eigenes Dach in begrünte Landschaften verwandelt.
"Welche Traglast benötigt mein Dach, wenn ich die Substratschicht aufbringen
will", war eine häufig gestellte Frage aus den Zuhörerreihen an den Praktiker. Ein
extensiv begrüntes Dach wiegt 80 bis 100 kg/qm, weiß Eickhoff zu berichten: "Jedes
kiesbedeckte Flachdach kann somit problemlos in ein Gründach umgewandelt werden, da der
Kies ja abgetragen wird."
Das Interesse der Bürgerinnen und Bürger an dem Thema war groß. So wollte sich ein
Zuhörer aus Butendorf informieren, wie er sein Gartenhäuschen begrünen könne. Ein
anderer plante, auf seinem Schrägdach Sedumgewächse anzupflanzen, und fragte, auf was er
aufgrund der Neigung achten müsse. "Kann ich für die Begrünung meiner Garage
Fördermittel beantragen", wollte eine interessierte Hausbesitzerin wissen. Auf alle
Fragen wussten die Experten Antworten und gaben nützliche Hilfestellungen.
Nach dem zweistündigen Abend gab Stadtverbandssprecher Bernd Lehmann einen Ausblick aus
Sicht der Kommunalpolitik: "Wir werden die Dachbegrünung für Garagen und
Nebengebäude in Neubaugebieten vorschreiben". Dies sei grüne Zielsetzung und werde
dem Gartenstadtcharakter von Gladbeck gerecht. Ansonsten werde man jede freiwillige
Initiative vor Ort unterstützen. "Dachbegrünung ist nicht nur eine ökologische,
sondern auch eine ästhetische Frage", so Lehmann abschließend.

Links zu diesem Thema:
Infoseite zur Dachbegrünung
Deutscher Dachgärtnerverband e.V.



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Thema! Gelegenheit zur Meinungsäußerung haben Sie in unserem Forum.
Oder treten Sie direkt persönlich mit uns in Kontakt! Ihr Ansprechpartner in dieser
Angelegenheit ist Bernd Lehmann.


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