18. Mai 2004 |
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Phönixstraße: Prägnante Gebäude nicht ohne Not abreißen |
Der
Kulturausschuss hat in seiner letzten Sitzung am 10.05.2004 dem Abbruch des Baudenkmals
Phönixstraße und der daraus folgenden Löschung aus der Denkmalliste der Stadt Gladbeck
zugestimmt. Dieser Beschluss wird im Grundsatz von unserer Fraktion mitgetragen. Eine
differenzierte Betrachtung bei der Löschung aus der Denkmalliste würden wir allerdings
begrüßen.
Es ist keinesfalls erforderlich,
alle Gebäude nördlich der A2 abzureißen. Insbesondere das architektonisch und
städtebaulich prägnante Eckgebäude an der Diepenbrockstraße (Hausnummer 41) sollte als
Denkmal für die Bergarbeiterbebauung an der Phönixstraße erhalten und in die künftige
Neubebauung integriert werden. Das Gebäude wurde vor wenigen Jahren mit Fördermitteln
des Landes renoviert und wurde bis vor kurzem als Büro der Stadtteilplanung genutzt.
Dieses Gebäude nun abzureißen, nachdem öffentliche Gelder sinnvoll bereitgestellt und
in die Bausubstanz investiert wurden, heißt Steuerverschwendung von mehreren zehntausend
Euro und kann nicht gut geheißen werden.
Ein Erhalt dieses Denkmals ist der Viterra wirtschaftlich gemäß den Bestimmungen des
DSchG NRW auf jeden Fall zuzumuten. Der Erhalt dieses Gebäudes sowie möglicherweise
anderer Einzelgebäude mit guter Bausubstanz, die als integrativer Bestandteil einer
Neubebauung zukünftig weiter Zeugnis des historischen Erbes der ehemaligen Bergbaustadt
Gladbeck sein könnten, stellt unseres Erachtens einen guten Kompromiss zwischen den
wirtschaftlichen Interessen der Viterra und den öffentlichen Interessen den Städtebaus
dar.
Die laut werdenden Stimmen, den Denkmalschutz nur noch als lästiges Feigenblatt zu
betrachten, halten wir jedoch für dumm. Jahrelang ist die Viterra vor Investitionen in
die Phönixstraße zurückgescheut - dieses Versäumnis sollte nicht dem wichtigen
Instrument der Denkmalpflege angelastet werden, das ja sehr differenziert angewandt werden
kann. Altbaubestand ist wohl kein Selbstzweck, gleichwohl hat der Denkmalschutz in den
letzten Jahren nicht nur zur Wohnqualität beigetragen, sondern auch touristische
Eckpunkte wie die Maschinenhalle gesetzt, auf die wohl die wenigsten verzichten möchten.

Links zu diesem Thema:
Schreiben an das Westfälische Amt für
Denkmalpflege vom 17.05.2004
Vorlage
Nr.04/180 für den Kulturausschuss am 10.05.2004: "Baudenkmal Phönixstraße -
Löschung aus der Denkmalliste" (pdf)
Mitteilung
"Phönixstraße: Behutsamer Abriss für Phönixstraße", 22.09.2003
Vorlage
Nr.03/394 für den Stadtplanungs- und Bauausschuss am 18.09.2003: "Sachstandsbericht
Entwicklung Phönixstraße" (pdf)
Protokollauszug
des Stadtplanungs- und Bauausschusses am 18.09.2003 mit dem GRÜNEN Beschlussentwurf für
einen behutsamen Abriss (pdf)
Denkmalschutzgesetz
NRW (pdf)



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treten Sie direkt persönlich mit uns in Kontakt! Ihre Ansprechpartnerin in dieser
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