22. September 2003
GRÜNE: Behutsamer Abriss für die Phoenixstraße

"Auch wir verschließen uns nicht der Realität", bezieht der Stadtverbandssprecher der GRÜNEN Stellung zur Diskussion um die Phoenixstraße. Es sei bedauerlich, dass der Erhalt des gesamten historischen Straßenzuges wirtschaftlich nicht darstellbar ist. Aber auch im Rahmen der Abrissüberlegungen solle man beachtsam mit dem denkmalgeschützten Bestand umgehen, so die GRÜNEN.

"Rückblickend waren die Bemühungen zum Erhalt der Arbeiterhäuser keineswegs falsch", würdigt Lehmann vor allem das unermüdliche Engagement der ehrenamtlich tätigen Bürgerinnen und Bürger, die sich gemeinsam mit der Stadt und der Viterra um Sanierungslösungen bemüht hatten. Die Unterschutzstellung habe gezeigt, dass die Phoenixstraße als eine der ältesten Bergarbreitersiedlungen das historische Erbe unserer Stadt repräsentiere.

"Wir wollten jedoch den wirtschaftlichen Zwängen der Viterra entgegenkommen und akzeptierten daher die Notwendigkeit eines Abrisses", beschreibt Lehmann den Kompromissversuch der GRÜNEN. Ähnlich wie in der Goethestraße, in der die Eckhäuser erhalten und saniert wurden, warben die GRÜNEN dafür, bei den jetzt anstehenden Planungen auch über einen Teilabriss nachzudenken. Einzelne Gebäude zu Beginn und am Ende der Phönixstraße sowie an den Einmündungen könnten in die Neubaukonzepte der Viterra einbezogen werden und würden damit einen Bezug zur Geschichte Gladbecks ermöglichen.

"Gemeinsam versuchen Politik und Verwaltung unserer Stadt ein eigenes, erkennbares Profil zu geben", gibt der GRÜNEN-Politiker zu bedenken. Der Abriss von denkmalgeschützten Häusern passe da nicht in diese Anstrengungen. Die Katalog-Einfamilienhäuser des bundesweit operierenden Wohnungsunternehmens Viterra könne man von München bis Kiel vorfinden. Dies sei kein adäquater, identitätsstiftender Ersatz für eingetragene Denkmäler.

Die Kritik an der Viterra hält Lehmann aufrecht. Die Viterra habe gegen das Denkmalschutzgesetz des Landes verstoßen (§ 7 DSchG), indem Sie die Substanz der geschützten Häuser verfallen ließ und keine Instandhaltungsmaßnahmen ergriff. Über die konkreten Auflagen eines eventuellen Abrisses habe nun die Obere Denkmalbehörde zu entscheiden. "Wir hoffen, dass jetzt eine Dynamik in die Phoenixstraße kommt, die allen Beteiligten gerecht wird und zur Versöhnung beiträgt", so die GRÜNEN.

 

 

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