12. November 2003 |
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Grüne stellen Antrag zu Ferienmaßnahmen |
Jedes Jahr führt das
Jugendamt erfolgreich Ferienmaßnahmen für Kinder im Alter zwischen 6 - 14 Jahren durch.
Wir haben Erkenntnisse, dass diese Angebote, für die eine verbindliche Anmeldung im
Vorfeld erforderlich ist, wenig von Kindern aus sozial schwachen Familien und
Migrantenfamilien wahrgenommen werden. Ebenfalls wurde von betroffenen Eltern an uns
herangetragen, dass sie mehrfach versucht haben, ihre Kinder zu diesen Maßnahmen
anzumelden, aber ohne Erfolg. Sobald das Programm erscheint oder man von den Angeboten in
der Presse gelesen hat, habe man angerufen, aber die Plätze seien oft schon längst
ausgebucht, weiß Stadtverbandsprecherin Müzeyyen Dreessen von Betroffenen.
Auf der anderen Seite wissen wir,
nach unserer Pressemitteilung vom September zu dem Thema, aus Reaktionen und Anrufen in
unserem Büro, wie sehr auch berufstätige Eltern auf diese Angebote in den Ferien
angewiesen sind, da sie sich nicht die ganze Zeit Urlaub nehmen können. Wir haben in
Erfahrung gebracht, dass in unserer Nachbarstadt Gelsenkirchen unter dem Motto "
Ferien am Ort" gerade berufstätigen Eltern die Möglichkeit geboten wird, die
Hälfte der Ferienzeit ihre Kinder durch Programme in den Jugendeinrichtungen gut betreut
zu wissen. Die Beiträge werden nach Einkommen gestaffelt, berichtet Dreessen.
Die Grünen möchten nun bei der nächsten JHA Sitzung von der Verwaltung des Jugendamtes
wissen, wieviele Maßnahmen in Gladbeck durchgeführt werden, wieviele Kinder insgesamt
daran teilnehmen, wie hoch der Anteil etwa von bedürftigen Familien und Kindern mit
Migrationshintergrund ist, ob die Nachfrage für die Maßnahmen größer ist, als das
Angebot und wie das Anmeldeverfahren organisiert ist. Greift die Verwaltung dabei auf die
Unterstützung von Multiplikatoren aus Netzwerken, Runden Tischen, Elternvertretern in
Schulen und Kindergärten oder Migrantenorganisationen zurück, fragen die Grünen.
Auch im Hinblick auf die Einsparmaßnahmen auf Landesebene, von denen fast alle Resorst
betroffen sein werden, erscheint es sinnvoll, auf städtischer Ebene die Ferienangebote
durch Umstrukturierungen langfristig zu sichern. Denn es zeigt sich, daß Kinder aus
Familien, die sich kein Urlaub leisten können und Kinder, wo beide Elternteile
berufstätig sind auf diese Angebote besonders angewiesen sind. Denkbar wäre
beispielsweise die Einführung gestafftelter Elternbeiträge. Wir glauben, dass Eltern
bereit sind, für qualifizierte Betreuung ihrer Kinder auch einen Beitrag zu leisten,
statt daß man die Angebote herunterfahren oder gar ganz streichen muß.
Des weiteren sollten, nach Ansicht der Stadtverbandsprecherin, Anmeldemöglichkeiten
eröffnet werden, damit Kinder aus verschiedenen sozialen Schichten und verschiedener
Herkunft gut gemischt ihre Ferien miteinander verbringen können.
Antrag vom 12. November 2003 für den
Jugendhilfeausschuss

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