12. November 2003 |
zurück
|
Antrag für den Jugendhilfeausschuss:
Sommerferienprogramm
des Jugendamts |
Antrag nach § 7 GO
Sehr geehrter Herr Watenphul,
namens meiner Fraktion beantrage ich, den Punkt "Sommerferienprogramm des
Jugendamts" auf die Tagesordnung der nächsten Sitzung des Jugendhilfeausschusses der
Stadt Gladbeck zu setzen.
Jedes Jahr führt das Jugendamt erfolgreich Ferienmaßnahmen für Kinder im Alter zwischen
6 und 14 Jahren durch. Wir haben Erkenntnisse, dass diese Angebote, für die eine
verbindliche Anmeldung im Vorfeld erforderlich ist, wenig von Kindern aus sozial schwachen
Familien und Migrantenfamilien wahrgenommen werden. Ebenfalls wurde uns von betroffenen
Eltern zugetragen, dass sie mehrfach erfolglos versucht hätten, ihre Kinder zu diesen
Maßnahmen anzumelden. Sobald das Programm erscheine oder man von den Angeboten in der
Zeitung gelesen habe, habe man angerufen, aber die Plätze seien schon vergeben gewesen.
Auf der anderen Seite wissen wir aus Reaktionen in der Presse und Anrufen in unserem Büro
nach der diesbezüglichen Pressemitteilung unserer Stadtverbandssprecherin vom 19.09.03,
wie sehr auch berufstätige Eltern auf diese Angebote in Schulferien angewiesen sind, da
sie sich nicht die ganze Zeit Urlaub nehmen können.
In unserer Nachbarstadt Gelsenkirchen zum Beispiel wird unter dem Motto Ferien am
Ort gerade berufstätigen Eltern die Möglichkeit geboten, die Hälfte der
Ferienzeit ihre Kinder durch Programme in den Jugendeinrichtungen gut betreut zu wissen.
Die Beiträge sind nach Einkommen gestaffelt.
Vor diesem Hintergrund bitten wir die Verwaltung, in der Sitzung zu folgenden Fragen
Stellung zu nehmen:
- Wie viele Maßnahmen führt das
Jugendamt jedes Jahr durch?

- Wie viele Kinder nehmen daran
insgesamt teil und wie hoch ist der Anteil von Kindern aus sozial schwachen Familien und
von Migrantenkindern?

- Ist die Nachfrage größer als das
Angebot? Wenn ja, um wie viel?

- Wie ist das Anmeldeverfahren
organisiert?

- Werden Netzwerke, Runde Tische,
Ausländerbeirat, Migrantenvereine, sich mit Frauenarbeit beschäftigende Einrichtungen,
Schulen über Elternvertreter und Kindergärten als Multiplikatoren informiert?
Auch im Hinblick auf die zu
erwartenden Einsparmaßnahmen auf Landesebene, von denen alle Ressorts außer dem
Bildungsbereich betroffen sein werden, erscheint es sinnvoll, auf städtischer Ebene die
Ferienangebote durch Umstrukturierungen langfristig zu sichern oder sogar auszubauen.
Denkbar wäre beispielsweise die Einführung einkommensabhängiger, gestaffelter
Elternbeiträge. Wir sind überzeugt, dass viele Eltern bereit sind, für qualifizierte
Betreuung auch einen Beitrag zu leisten! Des weiteren sollte das Anmeldeverfahren
sicherstellen, dass Kinder aus verschiedenen sozialen Schichten und verschiedener Herkunft
gut gemischt ihre Ferien miteinander verbringen können.
Einen Beschlussvorschlag machen wir gegebenenfalls in der Sitzung.
Mit freundlichen Grüßen
Mario Herrmann

Pressemitteilung vom 12.11.2003

Protokollauszug der Ausschussberatung vom 25.11.2003
(pdf)
Der
Antrag als pdf-Ausschussvorlage (Nr. 03/0541)
Verwaltungsvorlage "Spielaktionen und
Freizeiten in den Sommerferien 2003" (Vorlagennr. 03/0486) zu dem Thema (pdf)
|