02. September 2003
GRÜNE
reagieren auf Waltraud Lehn (SPD)
Stellungnahem zum WAZ-Bericht (Marl) vom 02.09.2003 Etwas verwundert reagieren die
Grünen auf Äußerungen der SPD-Bundestagsabgeordneten Waltraud Lehn zum Ausbau der A 52.
Diese freute sich in der Marler Tagespresse über die hohe Priorisierung der Maßnahme im
Bundesverkehrswegeplan. Gleichzeitig forderte sie aber gegenüber der Stadt Gladbeck, von
deren Tunnellösungen abzurücken.
"Derartige Äußerungen von
Bundestagsabgeordneten aus benachbarten Städten finde ich höchst bedauerlich",
äußert sich der grüne Stadtverbandssprecher Bernd Lehmann zu den Presseverlautbarungen
von MdB Lehn. Den Wunsch nach einer Überdeckelung der zukünftigen Autobahn auf
Gladbecker Stadtgebiet bezeichnete die SPD-Abgeordnete laut WAZ als
"problematisch". An der Tunnelforderung dürfe das Projekt laut Lehn nicht
scheitern.
"Gerade in den letzten Monaten haben wir unsere Bemühungen um eine Tunnellösung mit
den Kollegen von der SPD gebündelt", bedauert Lehmann die nach seiner Ansicht eher
unglücklichen Kommentare von Lehn. Man dürfe die Städte einer Region nicht
gegeneinander ausspielen. Es wäre fatal, wenn die Marler das "Nadelöhr
Gladbeck" nur als ärgerliches Hindernis auf dem Weg zu ihren Gewerbeflächen sähen.
"Hier wohnen viele Bürgerinnen und Bürger an der Bundesstraße, die unter Lärm und
Abgasen leiden und die ein Recht auf Schutz vor den Emissionen einer zukünftigen Autobahn
haben", gibt Lehmann der SPD-Abgeordneten mit auf den Weg nach Berlin.
Traurig findet Lehmann in diesem Zusammenhang Äußerungen, die Stadt müsse sich
entscheiden, "welchen Wert Wohnen und Straßen" hätten. Eine Priorisierung
zugunsten von Verkehrsachsen, wie hier suggeriert werde, zeige einen gesellschaftlichen
Werteverfall auf, der nachdenklich stimme. Die Grünen würden dem Recht auf unbeschwertes
Wohnen weiterhin dem Vorrang gegenüber einer betonierten vierspurigen Straße einräumen.
"Der Tunnel ist für uns weiter unverzichtbar", macht Lehmann deutlich.

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