07. April 2003
Gladbeck auf
dem Weg zur barrierefreien Stadt Die Verwaltung ist gut auf die Umsetzung der
Behindertengleichstellungsgesetze von Bund und Land vorbereitet. Das ergab eine Anfrage
der Grünen, welche sicherstellen wollen, dass behinderte Menschen zukünftig konfliktfrei
und selbstständig ihre Wege in unserer Stadt zurücklegen können. Außerdem soll ihnen
der Zugang zu öffentlichen Gebäuden und die Nutzung von Bus und Bahn weiter erleichtert
werden.
Die Einrichtung des
Planungsstabes ´Barrierefreie Stadt´ ist der richtige Weg, um zügig vorhandene
Benachteiligungen für behinderte Menschen in unserer Stadt aus zu räumen,
begrüßt Grünensprecher Bernd Lehmann die Maßnahmen, die die Verwaltung bereits
eingeleitet hat. Die Verwaltung war damit einem Vorschlag der Gladbecker
Arbeitsgemeinschaft für Behindertenfragen gefolgt, welcher neben dem Seniorenbeirat in
dem Planungsstab vertreten ist. Diese Initiative wird von den Grünen ausdrücklich
begrüßt. Für seine Partei bietet Lehmann jede Unterstützung an.
Auch beim Ausbau der Straßen fänden die Belange behinderter Menschen besondere
Berücksichtigung, so die Antwort auf die Grünenanfrage. Die Einrichtung von
kontrastreichen Taststreifen im Bereich von Querungsstellen sollte in Gladbeck Standard
werden, führt Lehmann nur ein Beispiel auf, um sehbehinderten Bürgerinnen und
Bürgern die Orientierung zu erleichtern. Die Verwaltung sagte zu, beim 3. Bauabschnitt
der Horster Straße entsprechende taktile Pflasterstreifen einzubauen.
Nicht ganz so zufrieden sind die Grünen mit den Gladbecker Bahnhöfen. Hier müssen
Stadt und Politik mehr Druck gegenüber der Bahn ausüben, macht Lehmann deutlich.
In der Antwort der Verwaltung heißt es, dass sich der Verkehrsausschuss des Landtages um
die behindertenfreundliche Gestaltung der Bahnstationen bemühe. Das reicht
offensichtlich nicht, bemängelt Lehmann die Missstände, die nach wie vor an den
Treppen und zu geringen Bahnsteigen deutlich werden.
Ein Aspekt, der nicht nur behinderte Bürger ausgrenzt, sondern vielfach auch den Ärger
von Fußgängern, Radfahrern und älteren Menschen hervorruft, sind die Baustellen, die
entlang von Straßen eingerichtet werden. Die Grünen hatten bemängelt, dass oftmals
keine ausreichenden Gehwegbreiten frei gehalten werden oder Passanten gezwungen würden,
die Straßenseite zu wechseln.
Die Verwaltung sieht hier keinen Handlungsbedarf und verweist auf die gültigen
Richtlinien. Restbreiten von 1,0 m seien demnach mindestens frei zu halten.
Gravierende Probleme für schwerbehinderte Menschen oder Mütter mit Kinderwagen
seien nicht bekannt geworden, heißt es in der Verwaltungsantwort. Das wollen die
Grünen nicht ganz glauben und bitten die Bürgerinnen und Bürger ihnen Baustellen, die
Fußgänger und Radfahrer behindern, zu melden. Dieser Appell richte sich natürlich
insbesondere an behinderte Passanten (Tel. 2 54 12 oder info@gruene-gladbeck.de).
Insgesamt sind die Grünen aber sehr zufrieden mit der Arbeit der Verwaltung. Die
Verwaltung nimmt das Thema sehr ernst. Das merkt man, so Lehmann. Die Grünen wollen
den weiteren Prozess konstruktiv begleiten.
Bernd Lehmann
Stadtverbandssprecher

Weitere Infos:
Anfrage zum
Behindertengleichstellungsgesetz vom 19.02.2003
Verwaltungsvorlage: Gleichstellung
behinderter Menschen - Bildung eines Planungsstabes
Verwaltungsvorlage: Europäisches Jahr der
Behinderten

|