28. März 2003
GRÜNE:
Bürgermeister weint Krokodilstränen "Die Ursachen für die Finanzkrise der
Stadt sind sicherlich nicht hausgemacht, wohl aber die derzeitige Situation," stellt
GRÜNEN-Fraktionsvorsitzender Mario Herrmann fest. Wie berichtet hatte der Kreis als
zuständige Behörde dem Gladbecker Haushalt für das laufende Jahr die Genehmigung
versagt. "Die jetzige Übergangswirtschaft ist von Verwaltungsspitze und Ratsmehrheit
aus CDU, SPD und BIG bewusst herbeigeführt worden, um bei den nun unausweichlichen
Einschnitten die eigenen Hände in Unschuld zu waschen!"
Bereits in den Haushaltsberatungen
hatten Bündnis 90 / Die Grünen davor gewarnt, dass der Stadt jede eigenständige
Handlungsfähigkeit genommen wird, wenn sie den Haushalt nicht ausgleicht. Entsprechende
Vorschläge scheiterten jedoch am Widerstand der anderen Fraktionen. Die Ratsmitglieder
der GRÜNEN waren daher nicht bereit, den jetzt zurückgewiesenen Etat mit zu tragen und
votierten gegen ihn.
Zu Recht: Verwaltungsspitze und Ratsmehrheit hatten nicht den Mut, Einschnitte
gegenüber Lobbygruppen zu vertreten oder unkonventionelle Wege zum Haushaltsausgleich zu
gehen. Jetzt wird der Bürgermeister von der Kommunalaufsicht zu diesen Einschnitten
gezwungen. Im Dezember hätten wir noch selbst entscheiden können, wo der Rotstift
angesetzt wird und welche Ausgaben wir für unverzichtbar halten. Jetzt droht
unkontrollierbarer Kahlschlag im sozialen, kulturellen, sportlichen und ökologischen
Bereich!", bekräftigt der grüne Fraktionsvorsitzende die Sorgen seiner Partei.
Die Stadtverwaltung hat die Schuld an der kommunalen Schuldenlast von sich gewiesen. In
einem Antwortschreiben an den Landrat schiebt Bürgermeister Eckhard Schwerhoff (CDU) den
schwarzen Peter dem Staat zu und führt aus, dass die Ursachen nicht
hausgemacht sondern auf externe Einflüsse zurückzuführen seien.
Auch wenn die Situation in der Tat für die Städte sehr schwierig ist, so
Herrmann, so ist diese Haltung unehrlich. Die Gladbecker Bürgerinnen und Bürger
erwarten von ihren Kommunalpolitikern nicht nur die Verteilung von Wohltaten, sondern auch
Farbe zu bekennen, wenn Sparmaßnahmen notwendig sind. Diese Verantwortung haben
Bürgermeister und Ratsmehrheit schlicht von sich gewiesen."
Mario Herrmann
Fraktionsvorsitzender

Weitere Infos zum
Haushalt 2003:
Haushaltsrede der GRÜNEN sowie Daten zum
Etat 2003
Gemeindeordnung NRW - hier die §§ 75 und 81
(pdf)

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