14. März 2003
Zum
Null-Tarif in die Innenstadt Kunden, die kostenlos bis vor die Ladentüre
gefahren werden - das dürfte der Traum von so manchem Gladbecker Einzelhändler sein.
Erfüllen wollen diesen Traum die GRÜNEN - zumindest für einen Tag. Sie regen in einem
Schreiben an die Vestische an, Buskunden an einem Samstag im Herbst kostenlos zu
chauffieren.
Wir verstehen unseren
Nulltarif-Vorschlag als Beitrag zur Wirtschaftsförderung, erläutert
Grünensprecher Bernd Lehmann den Hintergrund der kunden- und bürgerfreundlichen Idee.
Nach Vorstellung der GRÜNEN soll sich Gladbeck damit an der Europäischen Woche der
Mobilität beteiligen, innerhalb derer vom 16. bis zum 22. September in ganz Europa für
umweltschonende Fortbewegungsarten geworben werden soll.
Bisher wurde die Forderung nach kostenlosen Busangeboten immer mit dem Verweis auf
die vermeintlich hohen Einnahmeverluste abgewiegelt, berichtet Lehmann. Das
Kostenargument wollen die Grünen jedoch nicht länger akzeptieren. Ihrer Auffassung nach,
würden die Einnahmeausfälle für eine solche Einzelaktion gar nicht derart zu Buche
schlagen, da die meisten Buskunden ohnehin in Besitz von Monats- oder Wochenkarten seien.
Nach Informationen der GRÜNEN hätte auch die Stadt Rheinberg zusammen mit den dortigen
Verkehrsbetrieben, der NIAG, den Aufwand eines solchen ÖPNV-Schnuppertages geprüft.
Demnach beziffere die NIAG ein eintägiges Busangebot zum Nulltarif mit Kosten in Höhe
von rund 16.000 . Da der Bedienungsraum der NIAG mit 300.000 Einwohnern wesentlich
größer ist, erwarten die GRÜNEN für Gladbeck deutlich geringe Kosten. In ihrem
Schreiben an die Vestische fragen die GRÜNEN daher auch für Gladbeck eine grobe
Kostenschätzung des Nulltarif-Tages ab. Gleichzeitig wolle man mit der Idee an den
Gladbecker Einzelhandelsverband und die Werbegemeinschaft herantreten.
Die Gladbecker Innenstadt ist attraktiv und stark, betont Lehmann. Die GRÜNEN
wollen die lokale Wirtschaft fördern, indem Sie mit dieser Aktion die Kunden attraktiv
zum Einkaufsbummel in die Stadt chauffieren - ganz ohne Tarifdschungel und Ticketziehen.
Dass man dabei nebenbei etwas für die Umwelt tue und für öffentliche Verkehrsmittel
werbe, ist für Lehmann ein erfreulicher und wünschenswerter Nebeneffekt.
Bernd Lehmann
Stadtverbandssprecher

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GmbH vom 12.03.2003
Europäische Woche der Mobilität
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