24. Januar 2003

Stellungnahme
Ratsmitglieder von SPD und CDU mitverantwortlich!

„Rückwirkend betrachtet ist die Abwicklung dieses Wettbewerbs in Teilbereichen kritikwürdig“, räumt Bürgermeister Eckhard Schwerhoff (CDU) in seinem Antwortschreiben an die GRÜNEN ein. Der Bürgermeister reagiert damit auf eine umfangreiche Anfrage der grünen Ratsfraktion zum Architekturwettbewerb für den Galerieanbau, der die Stadt insgesamt 32.600 Euro gekostet hat.

„In unserer Kritik fühlen wir uns bestätigt“, bewertet der grüne Fraktionsvorsitzende Mario Herrmann den fünfseitigen Erklärungsversuch aus dem Bürgermeisterbüro. Die GRÜNEN hatten mehrfach bemängelt, dass der kostspielige Wettbewerb unter den „Ikonen der Architektur“ nicht umsetzungsorientiert durch geführt wurde und damit als pure Geldverschwendung zu bewerten ist.

Der Entwurf des Wettbewerbssiegers, der die Erweiterung des Galeriegebäudes zu einem Hofbau auf quadratischen Umriss vorsieht, würde Baukosten in Höhe von 790.000 Euro nach sich ziehen. Zur Verfügung standen für die Galerieerweiterung jedoch nur 250.000 Euro. Durch die Kosten des Wettbewerbs hatten sich die Mittel zusätzlich auf 217.400 Euro verringert.

Die berechtigte Frage der Grünen, wie denn eine Arbeit, die den Kostenrahmen dermaßen exorbitant sprengen würde, auch noch vom Preisgericht prämiert werden konnte, hat nun auch die anderen Fraktionen wachgerüttelt. In einem Antrag der SPD-Fraktion für den Haupt- und Finanzausschuss möchte SPD-Fraktionsvorsitzender Ulrich Klabuhn wissen, „wer für den finanziellen Schaden verantwortlich ist, da Preisgelder und Architektenhonorare gezahlt wurden, obwohl die finanziellen Wettbewerbsvorgaben nicht eingehalten wurden“.

Zumindest diese Frage sehen die GRÜNEN aufgrund ihrer Anfrage bereits beantwortet. Denn der 790.000 Euro-Entwurf wurde vom sechsköpfigen Preisgericht einstimmig ausgewählt. Mitgestimmt hat die SPD-Ratsfrau und Kulturausschussvorsitzende Rösch-Schürmann. Stellvertretender Sachpreisrichter war SPD-Ratsherr und Bauausschussvorsitzender Peter Drews. Auch die CDU-Fraktion sowie die BIG waren durch eigene Preisrichter vertreten. Für die CDU-Fraktion stimmte Ratsfrau Groß-Albenhausen dem teuren Entwurf zu. Ihr Stellvertreter war CDU-Ratsherr Zeller. Die BIG vertraute auf die Fachkunde ihrer sachkundigen Bürgerin Frau Kurzeja.

„Der SPD-Fraktionsvorsitzende war wohl zu beschäftigt mit seinem innerparteilichen Rechtsstreit um die Abhöraffäre“, schlussfolgert Herrmann. „Sonst wüsste er, dass eine Mitverantwortliche für den finanziellen Schaden in seiner eigenen Fraktion sitzen“. Jetzt nur auf die Verwaltung einzuschlagen sei pure Heuchelei.

Das Antwortschreiben zur Grünen-Anfrage steht allen Interessierten im Sinne des grünen Projektes "transparente Stadt" unter www.gruene­gladbeck.de zur Verfügung.

Mario Herrmann
Fraktionsvorsitzender

3eck-li.gif (855 Byte)Anfrage & Antwortschreiben zur Galerie (der ganze Vorgang)

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