09. Januar 2003
GRÜNE
schlagen Projekt "Transparente Stadt Gladbeck" vor "Politikverdrossenheit begründet sich
unter anderem auch in fehlender bzw. mangelhafter Information der Bürgerschaft und der
unzureichenden Teilhabe an Entscheidung durch die Bevölkerung", leiten die GRÜNEN
einen Antrag für den Haupt- und Finanzausschuss ein. Mit dem Antrag wollen die GRÜNEN
ihr Projekt "Transparente Stadt Gladbeck" auf dem Weg bringen, über das die
Gladbecker Bürgerinnen und Bürger stärker über die Entscheidungen im Rathaus
informiert werden sollen.
"Transparenz und
Öffentlichkeit ist immer noch die beste Kontrolle, um Vorteilsnahme, Vorteilsgewährung
und Korruption vorzugreifen", urteilt Grünensprecher Bernd Lehmann. Und so
beinhaltet ein Vorschlag der grünen Initialmaßnahmen für mehr Transparenz die
Offenlegung von allen Nebentätigkeiten des Verwaltungsvorstandes. Wie die Grünen über
das Internet herausfanden, sitzt beispielsweise Bürgermeister Eckhard Schwerhoff (CDU)
auch in unterschiedlichen Aufsichtsräten und Gewährsträgerversammlungen von Ver- und
Entsorgungsunternehmen.
Vordringliches Ziel des Grünenprojektes "Transparente Stadt" sei es aber, das
Interesse der Bürgerinnen und Bürger an den Entscheidungsprozessen zu wecken. "Wir
wollen unsere Mitbürger informieren und beteiligen", lautet das Ziel der
Bündnisgrünen. So sollen Gutachten und Konzepte, die von Verwaltung und Rat erarbeitet
werden, der breiten Öffentlichkeit noch leichter zugänglich gemacht werden. Als
Beispiele nennt Grünensprecher Lehmann das PCB-Gutachten, das Innenstadtkonzept oder das
Verkehrsgutachten Ost. Wir haben doch nichts zu verbergen! Warum können
interessierte Bürger diese Gutachten nicht im Netz abrufen? Oder in der Bücherei
ausleihen?. Die GRÜNEN fordern daher, dass in Zukunft bei jeder Vergabe eines
Gutachtens, dessen Veröffentlichung im Internet Bestandteil des Auftrags sein muss.
Ansonsten gebe es einfach kein Geld!
Neben der verbesserten Information wünschen sich die GRÜNEN einen stärkeren Dialog mit
der Bürgerschaft. "Die Gladbecker Bürgerinnen und Bürger sind engagiert und
interessiert an kommunalen Themen", heißt es in dem Antrag. Dies zeige die Frage
nach der Gestaltung des Marktplatzes und der Lambertistraße oder die Frage nach dem
Umgang mit unseren Gartenstadtsiedlungen. Das Internet biete die Möglichkeit die Vielfalt
an Meinungen zu sammeln und mit der Bevölkerung bzw. den Betroffenen in Diskussion zu
treten. Das vorhandene Forum auf der Gladbecker Seite wird diesen Bedürfnissen in seiner
mangelhaften Umsetzung nicht gerecht und ist daher zu verbessern, auszubauen und offensiv
zu bewerben. Diskussionen sollten durch die Vorgabe von aktuellen Themen angestoßen und
gefördert werden.
Unsere vorgeschlagenen Maßnahmen für mehr Transparenz verstehen wir natürlich nur
als Einstieg, so Lehmann. Die Liste sei offen. Über die eingeleiteten und
umgesetzten Maßnahmen soll dem Ausschuss und der Öffentlichkeit jährlich Bericht
erstattet werden. Gladbeck kann Vorreiter als transparente Stadt sein,
visioniert Lehmann. Unsere Bürger sind mündig und engagiert. Wir sollten sie nicht
ausschließen und bevormunden, sondern informieren und beteiligen!.
Bernd Lehmann
Stadtverbandssprecher

weitere Informationen:
Antrag für den Haupt- und Finanzausschuss
vom 08.01.2003
|