28. April 2005

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„Für eine Zukunft in Solidarität und Gerechtigkeit“
Geplante Schließung von Kirchen in Gladbeck

Sehr geehrter Herr Bischof Dr. Felix Genn,
sehr geehrter Herr Präses Alfred Buß,

vor einigen Tagen wurden die Bürgerinnen und Bürger der Stadt Gladbeck über Presseberichte über die konkreten Auswirkungen der Umstrukturierungsmaßnahmen im Bistum Essen informiert. Auch die Evangelische Landeskirche von Westfalen steckt aufgrund sinkender Einnahmen vor dem Problem, ihr soziales Engagement quantitativ und qualitativ aufrecht erhalten zu können.

"Für eine Zukunft in Solidarität und Gerechtigkeit" - so lautet der Titel einer vom Rat der Evangelischen Kirche in Deutschland und der Deutschen Bischofskonferenz gemeinsam verfassten Erklärung zur wirtschaftlichen und sozialen Lage in Deutschland. Das Sozialwort der beiden großen christlichen Kirchen in Deutschland von 1997 ist ein Grundlagenpapier, das zum Handeln ermutigte.

Die darin von Ihnen aufgezeigten grundlegenden ethischen Perspektiven

  • Gottes- und Nächstenliebe

  • Option für Arme, Schwache und Benachteiligte

  • Gerechtigkeit

  • Solidarität und Subsidiarität

  • Nachhaltigkeit

sind Teile des Grundsatzprogramms von Bündnis 90/DIE GRÜNEN.

Auch die formulierten Ziele

  • Abbau der Arbeitslosigkeit

  • Reformierung des Sozialstaates

  • Stärkung der Solidarität in der Gesellschaft

  • Forcierung des ökologischen Strukturwandels

können wir uneingeschränkt unterstreichen und sind Richtschnur für unser politisches Handeln.

Selbstkritisch heißt es in Ihrer gemeinsam verfassten Schrift: "Es genügt aber nicht, wenn die Kirchen die wirtschaftlichen und sozialen Strukturen und die Verhaltensweisen der darin tätigen Menschen thematisieren. Sie müssen auch ihr eigenes Handeln in wirtschaftlicher und sozialer Hinsicht bedenken."

Da die beiden christlichen Kirchen mit Diakonie und Caritas große Arbeitgeber sind, tragen sie deshalb eine besonders hohe soziale Verantwortung.

In Anbetracht einer sehr hohen Arbeitslosigkeit in Gladbeck - mit 20,2 Prozent ist Gladbeck nach Gelsenkirchen die Stadt in NRW mit der höchsten Arbeitslosenquote - bitten wir Sie, Herrn Bischof Dr. Felix Genn, und Sie, Herrn Präses Alfred Buß, zusammen mit den Verantwortlichen Ihres Tätigkeitsbereiches im Dekanat Gladbeck bzw. im Kirchenkreis Gladbeck / Bottrop / Dorsten, den im "Wort des Rates der Evangelischen Kirche in Deutschland und der deutschen Bischofskonferenz zur wirtschaftlichen und sozialen Lage in Deutschland" angemahnten Zielen Rechnung zu tragen.

Wir befürchten, dass insbesondere die Jugendarbeit an den offenen und teiloffenen Türen der zur Schließung anstehenden Kirchen gefährdet ist. Darüber hinaus ist gerade in einer vom Strukturwandel besonders betroffenen Stadt wie Gladbeck die Signalwirkung „verwaister“ Grundstücke mit großen, leerstehenden Gebäuden als besonders negativ zu werten.

Wir hoffen, dass bei den anstehenden Umstrukturierungsmaßnahmen möglichst sozial- verträgliche Lösungen in Frage kommen.

Mit freundlichen Grüßen

Bernd Lehmann
Stadtverbandssprecher

Nachrichtlich an:

Gemeindeverband der Katholischen Kirchengemeinden
in der Stadt Gladbeck
Herrn Propst Karl-Heinz Berger (Dechant)
Humboldtstr. 21
45964 Gladbeck

Landeskirchenamt
der Evangelischen Kirche von Westfalen
Herrn Präses Alfred Buß
Altstädter Kirchplatz 5
33602 Bielefeld

Kirchenkreis Gladbeck - Bottrop - Dorsten
Herrn Superintendent Mucks-Büker
Humboldtstr. 13
45964 Gladbeck

Links zu diesem Thema:

3eck-li.gif (855 Byte)Mitteilung "Wichtige Aspekte vor Ort sollen Berücksichtigung finden!" vom 13.05.2004



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