07. April 2003
Brief an GRÜNE Landtags- und Bundestagsabgeordnete

Beratung über den Bundesverkehrswegeplan 2003
hier: A 52 - BVWP-Nr. NW5603; laufende Nr.107
unsere Forderung: „Ohne Deckel, keine A 52!“

<Anrede> <siehe Verteiler>,

im Entwurf des Bundesverkehrswegeplans 2003 wird die A 52 im Abschnitt zwischen der Anschlussstelle Gelsenkirchen-Buer und dem Autobahnkreuz Essen/Gladbeck als neues Vorhaben im vordringlichen Bedarf geführt (BVWP-Nr. NW5603, laufende Nr. 107). Bereits heute verläuft auf dieser Trasse die vierspurige Bundesstraße 224 mitten durch unsere Stadt und stellt eine starke Zäsur zwischen den Stadtteilen Mitte und Butendorf dar. Die unmittelbaren Anwohner leiden unter den Verkehrsemissionen. Vor diesem Hintergrund hat sich unser Stadtverband sowie die Ratsfraktion für die Aufstufung der B 224 zur A 52 ausgesprochen - allerdings unter der unverzichtbaren Bedingung, dass die zukünftige Autobahn auf einem Abschnitt von mindestens 1,1 km - besser 1,7 km - überdeckelt wird (mindestens zwischen der Schützenstraße im Südwesten und der Grabenstraße im Nordosten).

Diese Forderung wird von der Stadt Gladbeck und allen im Rat vertretenen Fraktionen erhoben. Die Stadtverwaltung hat hierfür ein Gutachten sowie einen städtebaulichen Entwurf für den stadtverträglichen Ausbau der A 52 erarbeiten lassen. Weitere Infos hierzu haben wir unter www.gruene-gladbeck.de ins Netz eingestellt.

Der Entwurf des BVWP 2003 weist für das 2,8 km lange Teilstück im Bereich der Stadt Gladbeck 67,4 Mio. Euro aus. Aussagen darüber, ob diese Investitionssumme auch die Kosten für das von der Stadt geforderte Tunnelbauwerk beinhaltet, trifft der BVWP nicht. Auch der Landesbetrieb Straßenbau NRW mit Niederlassung in Bochum konnte uns hierzu keine definitiven Angaben machen. Anhaltspunkte ergeben sich ausschließlich aus der Beratung im Regionalrat am 16.09.2002. Dort veranschlagte die Projektbeschreibung für den Gladbecker Ausbau (Stand Mai 2002) noch Kosten in Höhe von 63,0 Mio. Euro (also sogar 4,4 Mio. Euro weniger). In der Sitzungsvorlage für den Regionalrat (Nr.61/2002) hieß es hierzu: „Bei der Ermittlung der Investitionskosten wurde ein ca. 700 - 800 m langer Tunnel auf dem Gebiet der Stadt Gladbeck mit berücksichtigt“. Obwohl der Tunnel noch nicht die gewünschte Länge von mindestens 1,1 km aufwies, wurde damit aber deutlich, dass die Forderung der Stadt Gladbeck und aller im Rat vertretenen Fraktionen Gehör fand. Dennoch lehnten wir den Entwurf im Regionalrat u.a. wegen des zu kurzen Tunnels ab.

Wir bitten Dich als Mitglied des Verkehrsausschusses, Dich innerhalb der Beratungen über den Entwurf des BVWP 2003 für unsere Belange einzusetzen: Die Überdeckelung muss ein unverzichtbarer Bestandteil der Maßnahme sein und in dem vorgesehenen Investitionsvolumen Berücksichtigung finden. Den Autobahnausbau ohne Deckel - oder mit zu kurzem Deckel - lehnen wir strikt ab, da er gegenüber der bestehenden Situation keine Verbesserung verspricht. Die Maßgabe für Dich als unserem Vertreter auf Bundes-/Landesebene muss daher lauten: Ohne Deckel, keine A 52!

Zu dieser Forderung haben wir im November des vergangenen Jahres gemeinsam mit den Kreisverbänden Essen und Gelsenkirchen eine Erklärung zur A 52 formuliert. Gemeinsam sprechen wir uns hierin gegen den Ausbau der A 52 aus. Ausdrücklich ausgenommen hiervon wird der Ausbau nördlich der A 2, da er wie zuvor beschrieben auch die Chance einer Verbesserung der derzeitigen Situation beinhaltet. Dies bedeutet aber auch, dass unser Stadtverband den Weiterbau in Richtung Essen (südlich der A 2) - also die BVWP-Maßnahmen-Nr. NW5603, laufende Nr.106, welche ebenfalls in den vordringlichen Bedarf aufgenommen wurde - ablehnt.

Wir wären Dir für eine kurze Einschätzung unserer Forderungen bezüglich der Überdeckelung dankbar. Auch wäre es nett, wenn Du uns über die laufenden Beratungen weiterhin auf dem Stand hältst, damit wir hierüber auch die Gladbecker Bürgerinnen und Bürger informieren können.

Für Deinen Einsatz bedanken ich mich bereits jetzt recht herzlich und verbleibe mit grünen Grüßen

Bernd Lehmann
Stadtverbandsvorsitzender

Verteiler:

  • Ludger Volmer, MdB
  • Albert Schmidt, MdB
  • Dr. Antje Vogel-Sperl, MdB
  • Ursula Sowa, MdB
  • Cornelia Behm, MdB
  • Winfried Hermann, MdB
  • Rainder Steenblock, MdB
  • Peter Hettlich, MdB
  • Franziska Eichstädt-Bohling, MdB
  • Barbara Steffens, MdL
  • Ewald Groth, MdL
  • Dr. Thomas Rommelspacher, MdL
  • Johannes Remmel, MdL
  • Oliver Keymis, MdL
  • Peter Eichenseher, MdL

 

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