23. Oktober 2002
Brauerei in
der alten Post
 |
 |
 |
 Das alte
Postgebäude beherbergt bald eine Brauerei und ein Hotel

Auf dem Geh- und Radweg zwischen
Bushaltestelle und Postgebäude soll eine provisorische Terasse, die im Winter abgebaut
wird, die Außengastronomie aufnehmen.

Grüner Vorschlag: großzügige
Außengastronomie auf gegenüber liegender Freifläche unter den Bäumen

Für den Kellner nicht
passierbar? "Spielstraße" Postallee

Diskutieren Sie
mit uns und anderen Gladbeckern im Forum. Ihre Meinung interessiert uns:
zum Forum
|
|
Pressemitteilung vom 23.10.2002
Brief an
den Investor vom 23.10.2002
Brief
an das BaudezernatGRÜNE freuen sich auf
Postbier
Erfreut zeigen sich die
GRÜNEN über den abgeschlossenen Vertrag mit der Medardus-Brauerei zur Einrichtung eines
Brauhauses in der ehemaligen Post. Der Vertragsabschluss ist ein deutlicher Erfolg
für die Gladbecker Innenstadt, kommentiert Grünensprecher Bernd Lehmann die
Ansiedlung des Gaststätteninvestors. Das Brauhaus werde die Gladbecker Kneipen- und
Gaststättenszene zusätzlich beleben.
Das denkmalwürdige Gebäude der alten Post ist prädestiniert für die Aufnahme des
geplanten Brauhauses und Hotels. Die GRÜNEN haben nun die Hoffnung, dass das zukünftige
Brauhaus auch einen Anstoß zur Belebung der Postallee liefern wird. Die Post ist ja
nicht die einzige Lokalität in dem Straßenzug, die eine Gaststätte beherbergt,
zeigt Lehmann die Potenziale aus GRÜNER Sicht auf. Von der Brauerei als Ankerpunkt
könnten in direkter Nachbarschaft auch der gegenüberliegende Ratskeller und die.
Bäckerei profitieren. Die Postallee ist doch ein wunderschöner Straßenzug mit
breiten Seitenräumen und prägendem Baumbestand, schwärmt Lehmann. Nach den
Vorstellungen der GRÜNEN sollen schon bald Stuhlreihen und Sonnenschirme in den
Sommermonaten den verkehrsberuhigten Bereich säumen.
Bereits in den Vordiskussionen hatten wir angeregt, insbesondere die
Außengastronomie nicht künstlich einzuschränken, so Lehmann. Die Idee einer
Terrasse direkt neben dem Postgebäude sei zwar im Grundsatz erfreulich, doch sehen die
GRÜNEN in der gegenüberliegenden Platzfläche unter den Bäumen größere und schönere
Flächen für einen Außenausschank. Direkt angrenzend könnte das bereits vorhandene
Restaurant Stühle und Tische aufbauen und weiter fortgesetzt bietet die Bäckerei
vielleicht auch (Steh-) Tische für einen Kaffee und ein Stück Kuchen an.
Die für die Terrasse gewählte Fläche erscheint den GRÜNEN zu schmal. Es ist
schade, dass man sich auf so eine Krücke, auf ein Provisorium versteift hat,
bedauert Lehmann den fehlenden Mut und die Phantasielosigkeit des Baudezernates. Der
Vorschlag der GRÜNEN wurde mit dem Argument abgeschmettert, man könne dem Kellner nicht
zumuten, die verkehrsberuhigte Postallee zu queren. Dies allerdings lassen die GRÜNEN
nicht gelten. Beispiele aus Aachen, Berlin und vielen anderen Städten in ganz Deutschland
zeigen, dass sogar mehrstreifige Straßen als Trennung zwischen Gaststätte und Biergarten
in der Praxis kein Problem darstellen. Schließlich steht am Anfang der Postallee
sogar das blaue Spielstraßenschild, so Lehmann. Wenn Kinder auf der Straße
rechtlich sogar spielen könnten, müsste ein Kellner es auch schaffen zu den Gästen zu
kommen.
Die GRÜNEN wenden sich daher mit ihrem Vorschlag jetzt direkt an den Investor Jörg Mehl.
Aber auch wenn dieser die Idee nicht aufgreifen wird, freuen sich die GRÜNEN schon auf
das erste Gladbecker Postbier im Frühjahr - sei es auf der Terrasse oder unter den
Bäumen. |
 
23. Oktober 2002
Brief an
den Brauerei-Investor Jörg Mehl:
Sehr geehrter Herr Mehl,
mit Freude haben wir Ihre Pläne für das alte Postgebäude in Gladbeck zur Kenntnis
genommen und wünschen Ihnen viel Erfolg für die Realisierung Ihrer Vorstellungen
hinsichtlich eines neuen Brauhauses für Gladbeck.
In einer der letzten Sitzungen des Stadtplanungs- und Bauausschuss der Stadt Gladbeck
wurde auf unseren Antrag hin über die angestrebte Gastronomienutzung in der ehemaligen
Post diskutiert, wir machten in diesem Zusammenhang den Vorschlag, dem interssierten
Investor für die Außengastronomie die großzügige Fläche unter den Bäumen westlich
der Postallee anzubieten. Damit ließe sich die aufwändige Hilfskonstruktion einer
Terrasse in dem ohnhin beengten Raum vor der Post vermeiden. Dieser Vorschlag wurde leider
von der Verwaltung als praxisfern abgelehnt.
Es gibt durchaus funktionierende Beispiele für solche Lösungen - zu nennen wären hier
die Städte Lüdinghausen, Berlin, Aachen und Bergisch-Gladbach. Vielleicht erscheint auch
Ihnen diese alternative Lösung, die zudem großzügigen Platz für mehr Tische und
Stühle unter Bäumen attraktiver als eine schmale Terrasse auf dem ohnehin schon sehr
beengten Gehweg. Wir könnten uns vorstellen, dass dieser Wunsch, von Ihnen vorgetragen,
der städtischen Verwaltung (vor dem Hintergrund anderer positiver Beispiele) akzeptabel
erscheint.
Mit freundlichen Grüßen
Bernd Lehmann
Stadtverbandssprecher |
Mario Herrmann
Fraktionsvorsitzender |
 
September 2002
Brief an
das Baudezernat:
Sehr geehrter Herr Stojan,
sehr geehrte Frau Weiß,
in der letzten Sitzung des Stadtplanungs- und Bauausschusses wurde auf unseren Antrag hin
noch einmal über die angestrebte Gastronomienutzung in der ehemaligen Post diskutiert.
Meine Fraktion machte den Vorschlag, dem interessierten Investor für seine
Außengastronomie die großzügige Fläche unter den Bäumen westlich der Postallee
anzubieten. Damit ließe sich die aufwendige Hilfskonstruktion einer Terasse in dem ohnhin
beengten Raum vor der Post vermeiden. Dieser Vorschlag wurde von Ihnen als praxisfern
abgetan.
Ich darf Ihnen hiermit Städte
aufzeigen, die anscheinend aufgeschlossener für solche flexiblen Lösungen sind:
- Stadt Lüdinghausen: zwei Eisdielen
jeweils mit Außengastronomie auf gegenüberliegender Straßenseite

- Stadt Berlin: "Cafe
Einstein", Unter den Linden - Außenbereich ist durch drei-spurige Straße (!)
getrennt

- Stadt Berlin: Restaurant
"Französischer Hof" am Gendarmenmarkt - Außenbereich ist durch 2-spurige
Straße getrennt

- Stadt Aachen: Gaststätte
"Goldener Schwan", Markt - Bedienung des Außenbereichs über eine
verkehrsberuhigte Straße

- Stadt Aachen: Gaststätte
"Insulaner", Bismarckstraße - Außenbereich jenseits einer 2-spurigen Straße

- Stadt Bergisch-Gladbach, Ortsteil
Refrath: Gaststätte mit Außengastronomie auf gegenüberliegender Straßenseite (bis vor
etwa 6 Jahren)
Dies sind einige Beispiele, die Ihre
Auffassung, eine Bewirtung über eine Straße hinweg wäre nicht möglich, widerlegen.
Zudem sei auf den § 42 (4a) der Straßenverkehrsordnung verwiesen, die Auskunft über die
Verhaltensregeln in einem sogenannten "verkehrsberuhigten Bereich"
gibt, bei dem es sich in diesem Teil der Postallee handelt. Dort heißt es: "Fußgänger
dürfen die Straße in ihrer ganzen Breite benutzen; Kinderspiele sind überall erlaubt.
Der Fahrzeugführer muss Schrittgeschwindigkeit einhalten. Die Fahrzeugführer dürfen die
Fußgänger weder gefährden noch behindern; wenn nötig müssen sie warten".
Sollte es unter diesen gesetzlichen Vorgaben einem Kellner nicht möglich sein, den
verkehrsberuhigten Bereich zu queren, sollte über die straßenbehördliche Anordnung
umgehend nachgedacht werden. Sollten Sie an Ihrer Einschätzung festhalten, wäre es
fahrlässig, Kellner zu schützen zu wollen, Kinder und Fußgänger aber weiterhin den
vermeintlichen "Gefahren" in der Postallee auszusetzen. Über Querungshilfen und
neue Beschilderungen wäre in diesem Falle nachzudenken. Vor allem, wenn Fußgänger und
Radfahrer durch die provisorische Terasse zum Queren der Fahrbahn zukünftig gezwungen
sind.
Ich möchte Sie somit höflichst bitten, dem Investor zumindest unseren Vorschlag zu
unterbreiten. Möglicherweise nimmt er die Trennung durch die Straße in Kauf und nutzt
dafür lieber den großzügigen Platz unter den Bäumen. Hier wird der Investor mehr
Tische und Stühle aufbauen können, als auf dem beengten Gehweg direkt vor dem Gebäude.
Auch wird ihm dadurch die Frage erspart, wo er die provisorische Terasse im Winter langern
kann.
Mit freundlichem Gruß,
Bernd Lehmann
Mitglied im Stadtplanungs- und Bauausschuss
|