8. April 2008

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Nicht jede Ecke ausleuchten
Im Wald ist es nun mal dunkel!

Dass es im Wald "dunkel und bitter, bitter kalt" ist, lernen Kinder schon bei Hänsel und Gretel. SPD und BIG wollen sich mit dieser Kinderweisheit allerdings nicht abfinden und planen, den Wittringer Wald mit 152 Straßenlaternen zu beleuchten. Das ist nicht nur ökologisch und naturästhetisch bedenklich, sondern vor allem auch sehr teuer.

Geschätzte 220.000 Euro kostet die Elektrifizierung und Beleuchtung des Waldes. Natürlich leidet auch die Flora und Fauna des Waldes unter der künstlichen Beleuchtung. Dass sich der Bauausschuss dieser Diskussion nicht stellen wollte, sich im Gegenteil über die ökologischen Bedenken nur amüsierte, ist bedenklich und spiegelt die geringe Wertschätzung von SPD/BIG und CDU gegenüber der Schöpfung wider. Traurig erscheint dies insbesondere vor dem Hintergrund der UN-Biodiversitätskonferenz, die Deutschland Ende Mai ausrichtet und für die sich Uli Rolands Parteigenosse Sigmar Gabriel (SPD) stark macht. Insbesondere der Insektenfauna (z.B. Nachtfalter, Netzflügler, Köcherfliegen und Käfer) droht eine kontinuierliche Schwächung. Nachtfalter sind nicht nur wichtige Blütenbestäuber, sondern auch Nahrung für unzählige andere Tiere, beispielsweise für Vögel und Fledermäuse. Fledermäuse verlassen ihre Quartiere häufig nicht, solange Licht in die Ausflugsöffnungen einfällt, und ziehen sich langfristig aus beleuchteten Räumen zurück.

Es ist damit absolut unverständlich, dass das teure Beleuchtungsprojekt ausgerechten mit Fördergeldern aus einem Ökologieprogramm finanziert werden soll. Über die zusätzlich zu den Installationskosten anfallenden jährlichen Unterhaltskosten für Wartung und Strom wollte oder konnte die Verwaltung nichts sagen, und das, obwohl Bürgermeister Ulrich Roland erst in seiner letzten Haushaltsrede auf die Notwendigkeit eines sparsamen und verantwortungsvollen Umgangs mit öffentlichen Geldern hingewiesen hat. Ohne Hosen stehen der Bürgermeister und die anderen Fraktionen mit dieser Maßnahme aber auch in Sachen Klimaschutz da: Noch vor kurzem hat Ulrich Roland sich mit seinem groß angekündigten kommunalen Klimaschutzprogramm den sparsamen Umgang mit Energie auf die Fahnen geschrieben - jetzt zeigt sich: Das alles waren leere Sonntagsreden.

Wir Grüne lehnen das teure Vorhaben ab, da hiermit das wichtigste Naherholungsgebiet weiter verstädtert, seltene Tiere gefährdet und Unsummen ausgegeben werden, die die Stadt dringend an anderer Stelle benötigt. Der natürliche Eindruck des Waldes, sprich die Schönheit der Natur, nimmt mit dem massiven Einzug technischer, städtischer Elemente wie der Straßenbeleuchtung enormen Schaden, was wir zutiefst bedauern.

Links zu diesem Thema:

Greenplease 03/2008: Folgen der Lichtverschmutzung auf S. 4 (pdf, 346 KB)

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