16. Februar 2007 |
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Grüne: ZBG soll Abfallcontainer auf dem Festplatz aufstellen |
Laut
WAZ-Bericht "Teure Müllberge" vom 15. Februar 2007 haben sich mehrere
Anwohnerinnen und Anwohner über die Müllreste beschwert, die eine Gruppe Sinti und Roma
alle paar Wochen auf dem Festplatzgelände zurücklässt.
Regelmäßig liest man
über Vandalismus und Schäden auf öffentlichen Grundstücken der Stadt Gladbeck: man
denke nur an den mit öffentlichen Subventionen errichteten Bürgerpark Butendorf und die
Wartehäuschen der Vestischen. Die Stadt Gladbeck investiert viel Geld in die Pflege der
städtischen Grünflächen und Parkanlagen, mit denen nicht immer glimpflich umgegangen
wird, und trotz Sparzwang wurden sogar mehrere Stellen für Ordnungskräfte eingerichtet,
die gegen die Vermüllung öffentlicher Räume vorgehen sollen. Auch die kostenintensive
Müllbeseitigung nach diversen Straßenfesten wie Schinkenmarkt, Fußballweltmeisterschaft
und Karneval, bei denen die "Schmutzfinke" in der Regel nicht ihre Visitenkarte
hinterlassen, sollte nicht unerwähnt bleiben.
"Vor diesem Hintergrund erscheint die Aufregung, die sich um die Müllsäcke auf dem
Festplatz rankt, geradezu wie ein Sturm im Wasserglas", meint Eva-Maria Stuckel,
Stadtverbandssprecherin von Bündnis 90/Die Grünen. "Eine beträchtliche Anzahl von
Menschen zahlt keine Steuern, jedoch profitieren alle mehr oder weniger - und zwar mit
Recht - von den Dienstleistungen, die die öffentliche Hand zur Verfügung stellt."
Zurecht bemerkt Thomas Wedke vom Ordnungsamt der Stadt Gladbeck, dass die Bevölkerung in
der Regel sehr abweisend den Sinti und Roma gegenüber steht und sie deshalb häufig den
Wohnort wechseln.
Bei weitem nicht alle Sinti und Roma ziehen von Stadt zu Stadt, die meisten von ihnen sind
sesshaft und führen ein "normales Leben". Der traditionelle Ortswechsel geht
ähnlich der Geschichte des Judentums auf permanente Vertreibungen und Pogrome in der
Vergangenheit zurück. Die kleine Gruppe der Sinti und Roma, die keinen festen Wohnsitz
hat und ein paar Tage im Jahr auf dem Festplatz campiert, wird weder die Welt des
Zentralen Betriebshofes noch die der Einwohnerschaft aus den Angeln heben.
"Wir schlagen deshalb vor, permanente Abfallcontainer auf dem Festplatz
aufzustellen", so Eva-Maria Stuckel. "So teuer wie viele andere Dienstleistungen
und Wohnumfeldverbesserungen, die die Stadt Gladbeck unentgeltlich leistet, wird dieses
sicherlich nicht sein."

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