4. September 2006

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Sportausschuss soll sich mit Doping befassen

Der Dopingmissbrauch in Deutschland ist einer Studie zufolge auch im Freizeitsport weit verbreitet. Fast jeder siebte in Fitnesseinrichtungen aktive Freizeitsportler nimmt gelegentlich oder regelmäßig Anabolika zur Leistungssteigerung. Auf Antrag der GRÜNEN soll sich jetzt der Sportausschuss am kommenden Montag (11.9.) mit dem Thema befassen.

13,5 Prozent der Freizeit-Fitnesssportler haben bereits anabolische Substanzen eingenommen, wobei der Anteil bei Männern (20 Prozent) wesentlich höher liegt als bei Frauen (vier Prozent). Zu diesem Ergebnis kommt eine sportmedizinische Untersuchung der Universität Tübingen. Die Forscher fanden zudem heraus, dass rund die Hälfte (48,1 Prozent) der von den Freizeitsportlern verwendeten anabolischen Substanzen bei Ärzten und Apothekern besorgt werde. Jeder dritte Anabolikakonsument (32,1 Prozent) stehe sogar unter ärztlicher Aufsicht. Auch die Beschaffung über das Internet spiele eine große Rolle. Der Leiter der Studie, Heiko Striegel, bezeichnete die Ergebnisse als "alarmierend": "Das Gesundheitswesen ist ein Hauptlieferant für die Anabolikakonsumenten im Freizeit- / Fitnesssport", kritisierte er. Dies sei um so bedenklicher, weil anabolische Präparate in vielen Fällen unkalkulierbare Nebenwirkungen wie Depressionen, Leber- oder Nierenschädigungen verursachten und auch zu Arbeitsausfällen führten.

"Dieses Problem wird vollkommen unterschätzt", so Striegel. In Deutschland seien etwa sechs Millionen Menschen als Mitglieder in Fitnesseinrichtungen registriert. Hochgerechnet ergebe sich schnell eine Zahl von mehreren Hunderttausend regelmäßigen Anabolikakonsumenten.

„Diesen Fragen gilt es sich auch in Gladbeck zu stellen und die Öffentlichkeit für diese Vorgänge zu sensibilisieren“, meint Georg Laacks, der die GRÜNEN im Sportausschuss vertritt. Die GRÜNEN schlagen vor, das Thema „Doping im Freizeitsport“ zum Schwerpunktthema einer der nächsten Sitzungen des Sportausschusses zu machen. Hierzu sollen dann Inhaber von Studios, Trainer, betroffene Aktivisten (z. B. Jörg Börjesson aus Dorsten) und Ärzte als kompetente Gesprächspartner eingeladen werden. Als Tagungsort für diese Sitzung biete sich ein örtliches Fitnessstudio an. Die Verwaltung soll diesbezüglich Kontakte aufnehmen.

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