15. Dezember 2005 |
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Verwaltung soll die städtische Stromrechnung offen legen |
Ab dem 15.
Dezember müssen Energieversorger auf der Rechnung des Endverbrauchers angeben, wie der
Strom produziert und wie die Umwelt dadurch belastet wird. Das sieht das neue
Energiewirtschaftsgesetz vor.
Künftig werden auch in
Deutschland private und gewerbliche Stromkunden ihrer Stromrechnung entnehmen können,
welche Anteile die drei Segmente Kernkraft, fossile Brennstoffe sowie Erneuerbare Energien
am Mix ihrer Lieferanten ausmachten. Als Basis für die Datenerhebung soll dabei das
Vorjahr dienen und zum Vergleich sollen die bundesweiten Durchschnittswerte auf der
Rechnung erscheinen. Ferner müssen die neuen Stromrechnungen auch Angaben über
Kohlendioxid-Emissionen sowie über den radioaktiven Abfall pro gelieferter Kilowattstunde
enthalten.
"Das neue Gesetz schafft nicht nur Transparenz für jeden einzelnen Verbraucher in
Gladbeck - besonders interessiert Politik natürlich der Mix auf der städtischen
Stromrechnung", meint Mario Herrmann, Fraktionsvorsitzender der Gladbecker Grünen.
Derzeit, so rechnet der Verband der deutschen Elektrizitätswirtschaft vor, kommen
bundesweit 10 Prozent des Stroms aus erneuerbaren Energien, 30 Prozent aus Atomkraft und
60 Prozent aus fossilen Brennstoffen. Pro Kilowattstunde entstehen 550 Gramm Kohlendioxid
und 0,0008 Gramm Atommüll. "So kann also anschaulich errechnet werden, wie viel
Atommüll und Kohlendioxid die Stadt Gladbeck jährlich produziert."
Besonders pikant halten die Gladbecker Grünen diese Frage angesichts der letzten
Ausschreibung für die Stromversorgung der städtischen Verwaltung, wo es nur einen
Bewerber gegeben hat - die Emscher-Lippe GmbH, eine Tochter des RWE. "Es ist schon
verwunderlich, dass sich bei einer europaweiten Ausschreibung nur ein Anbieter meldet und
darüber hinaus noch der regionale. Nicht nur die Hochspannungsmasten aus der
Vorkriegszeit sagen uns also, dass es auf dem Strommarkt nicht zu viel Wettbewerb gibt,
sondern zu wenig: Offenbar zu Lasten des Verbrauchers und der Umwelt", ergänzt Mario
Herrmann.

Links zu diesem Thema:
Energiewirtschaftsgesetz
Ausschreibung des städtischen
Stromliefervertrags (pdf, 67 KB)
Ausschreibungsergebnis des städtischen
Stromliefervertrags (pdf, 57 KB)



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Thema! Gelegenheit zur Meinungsäußerung haben Sie in unserem Forum.
Oder treten Sie direkt persönlich mit uns in Kontakt! Ihr Ansprechpartner in dieser
Angelegenheit ist Mario Herrmann.

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