30. November 2005 |
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Stadt Gladbeck spart 40.000 Euro jährlich durch neues
Elektroabfallgesetz |
Bislang waren
nur die Kommunen dafür zuständig, alte Elektro- und Elektronikgeräte einzusammeln und
zu entsorgen. Doch ab dem 24. März 2006 müssen die Hersteller die an kommunalen
Sammelstellen abgegebenen Geräte in eigenen Behältern zurücknehmen und entsorgen. Das
sieht das neue Elektro- und Elektronikgerätegesetz vor, das am 24. März 2005 in Kraft
getreten ist.
Zu der Umsetzung des
"Gesetzes über das Inverkehrbringen, die Rücknahme und die umweltverträgliche
Entsorgung von Elektro- und Elektronikgeräten" in der Stadt Gladbeck haben die
Gladbecker Grünen im September eine Anfrage gestellt und nun die Antwort von der
Verwaltung erhalten.
Vor Inkrafttreten des Gesetzes erfolgte die Entsorgung des Elektroschrotts durch den Kreis
Recklinghausen. Für die dabei anfallenden Kosten musste bisher der Zentrale Betriebshof
aufkommen und diese auf den Bürger in Form von Abfallgebühren umwandeln. Nach
Inkrafttreten des Gesetzes liegt die Verantwortung der Entsorgung und die dadurch
anfallenden Kosten bei den Herstellern der Elektro- und Elektronikgeräte. Das dürfte zu
einem sorgsameren Umgang mit Rohstoffen und Ressourcen von Seiten der Hersteller führen:
"In Deutschland wächst der Berg ausrangierter Elektrogeräte jährlich um 4 Prozent,
aber nur 20 Prozent des gesamten Elektronikmülls werden getrennt gesammelt und
verwertet", so Mario Herrmann, Fraktionsvorsitzender der Gladbecker Grünen.
"Und für Gladbeck lässt sich festhalten, dass allein der Abfall an
Unterhaltungselektronik von fast 22 Tonnen im Jahr 1995 auf mittlerweile über 80 Tonnen
in 2004 angewachsen ist!"
Der immer schnellere Fortschritt gerade im Bereich von Multimedia und Fernsehen führt zu
einem ebenso schnellen Wechsel in der heimischen Ausstattung, vieles davon landet jedoch
leider im Hausmüll. "Jeder getrennt abgegebene DVD-Player und jeder ausrangierte
Elektrobohrer, der in die am ZBG vorgehaltenen Sammelbehälter entsorgt wird, hilft der
Stadt Gladbeck in Zukunft, Geld zu sparen", empfiehlt Bernd Lehmann, Mitglied im
Umweltausschuss. "Schon jetzt ist nach Angaben des ersten Beigeordneten Dr. Andriske
mit einer jährlichen Einsparung von etwa 40.000 Euro zu rechnen, die nicht mehr an den
Kreis abgeführt werden müssen."
Also möchte die Stadtverwaltung die Gladbecker Bürgerinnen und Bürger noch stärker
für die getrennte Sammlung sensibilisieren, weil hierdurch Spareffekte erzielt werden
können. Schließlich kommen für die Entsorgung des getrennt gesammelten
Elektronikschrotts die Hersteller auf - alles was im Hausmüll landet, muss die Stadt
bezahlen und damit letztlich die Gladbecker Bevölkerung. "Schön wäre es, wenn die
Stadt einen Teil der Ersparnisse für die Absenkung der Müllgebühren nutzen
würde", meint Mario Herrmann und ergänzt schmunzelnd, "das Gesetz ist nichts
anderes als die Umsetzung einer EU-Richtlinie aus dem Jahr 2000: Die 40.000 Euro pro Jahr
haben wir also Brüssel zu verdanken!"

Links zu diesem Thema:
Anfrage vom 29.09.2005:
"Umsetzung des Elektro- und Elektronikgesetzes"
Antwort der Verwaltung vom 09.11.2005 (pdf, 19
KB)
Informationen des Bundesumweltministeriums
zum ElektroG



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Thema! Gelegenheit zur Meinungsäußerung haben Sie in unserem Forum.
Oder treten Sie direkt persönlich mit uns in Kontakt! Ihr Ansprechpartner in dieser
Angelegenheit ist Mario Herrmann.

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