10. Oktober 2005 |
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Grüne: Den Schürenkamptunnel als "Hall of Fame" erhalten! |
Über sieben
Jahre ist es her, da haben die Gladbecker Grünen die erste politische Initiative
gestartet, geeignete öffentliche Gebäudeflächen für Graffiti-SprayerInnen zur
Verfügung zu stellen. Nach dem abschlägigen Bescheid des Kulturausschuss boten diverse
Jugendzentren Graffiti-Workshops an und schließlich hat die Stadt Gladbeck den
Schürenkamptunnel für Graffiti-Sprayer freigegeben. Eine Idee, deren Nutzen jeder
beobachten kann, der regelmäßig den Tunnel durchquert, um in die Innenstadt oder nach
Gladbeck-Ost zu gelangen.
Entsprechend verwundert
waren auch die Grünen, als vor einiger Zeit im Rahmen des neu gegründeten Kinder- und
Jugendrates angemahnt wurde, dass der Tunnel nicht mehr zum Sprayen genutzt werden kann.
Auf telefonische Anfrage bei der Stadtverwaltung wurde Stadtverbandssprecherin Eva-Maria
Stuckel mitgeteilt, dass darüber nichts bekannt sei und die Sache an das Jugendamt
weitergeleitet wird.
Umso mehr erstaunt jetzt angesichts eines Artikels in der WAZ Gladbeck namens "Das
vergessene Versprechen" vom 08. Oktober 2005, dass sich sowohl ein Amtsleiter als
auch der Bürgermeister, dem man als ehemaliger Leiter des Amtes für Schule und Sport ja
eine gewisse Affinität zu dem Vorgang unterstellen kann, nicht mehr oder nur noch vage an
den Vorgang erinnern.
Dass durch eine legale Sprayer-Wand illegales Sprühen nicht verhindert werden kann, ist
auch den Gladbecker Grünen klar. "Warum jedoch sollen Jugendliche, die im Rahmen des
Zulässigen ihrer Kreativität nachgehen wollen, nun bezahlen für diejenigen, die das
trotz legaler Angebote partout nicht tun?", meint Eva-Maria Stuckel. Auch dass die
Kunstwerke nicht von Dauer sind, gehört zum Konzept von Graffiti, schließlich handelt es
sich um "Instant-Kunst" im öffentlichen Raum - die Lebendigkeit und
Abwechslung, die sich aus dem ständigen Wandel der Bilder ergeben, sind durchaus gewollt.
"Wir möchten auf jeden Fall, dass sich die Stadt zu dem Schürenkamptunnel als
legale Spray-Fläche bekennt", mahnt Eva-Maria Stuckel an, "und wir erwarten,
dass der Bürgermeister dazu eine eindeutige Meinung äußerst, damit die Jugendlichen
wissen, woran sie sind." Dass sich Passanten von Sprayern gestört fühlen, lässt
sie nicht gelten: "Ich empfinde es eher als angenehm und witzig, Jugendliche beim
Sprayen im Schürenkamptunnel zu beobachten - von denen hat sich noch keiner 'neben der
Spur' benommen."



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Thema! Gelegenheit zur Meinungsäußerung haben Sie in unserem Forum.
Oder treten Sie direkt persönlich mit uns in Kontakt! Ihr Ansprechpartner in dieser
Angelegenheit ist Eva-Maria Stuckel.

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