13. Januar 2004 |
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Stellungnahme von Bündnis 90 / DIE GRÜNEN Gladbeck
betr. "Bürger sollen für Wasser mehr zahlen", WAZ vom 09.01.04 |
"Schlicht
unseriös" findet Markus Holt, umweltpolitischer Sprecher der Gladbecker Grünen, die
Behauptungen und Berechnungen der RWW im Zusammenhang mit dem geplanten
Wasserentnahmeentgelt: "Mitnichten führt das Entgelt zu den von den RWW skizzierten
Kostensteigerungen - de facto kaschieren die Versorgungs- unternehmen mit solchen
Behauptungen nur, dass sie selbst kräftig hinlangen!"
Tatsache sei, so Holt, dass auf
Grundlage der ab 2004 gültigen EU-Wasser-Rahmenrichtlinie ein Wasserentnahmeentgelt
erhoben werden soll - wie es auch schon in neun anderen Bundesländern gängige Praxis
sei. Mit diesen Einnahmen sollen Maßnahmen gefördert werden, die dem Gewässerschutz und
der Wasserqualität zugute kommen. Diese Zielsetzung der Qualitätssicherung bzw.
-steigerung sei bei den zunehmenden Problemen in diesem Bereich sicher zu befürworten.
Die Abgabenhöhe für dieses Entgelt betrage fünf Cent pro Kubikmeter. Das bedeutet bei
den von den RWW selbst angegebenen Verbrauchsdaten von 172 Kubikmetern im Jahr für einen
Vier-Personen-Hauhalt eine Kostensteigerung von 8 Euro und sechzig Cent. Markus Holt:
"Das entspricht in etwa dem Gegenwert einer üppig belegten Pizza - und liegt
erheblich unter dem "absoluten Minimum" von 12 Euro, das die RWW angeben. Den
Bürger muss klar sein: Alles, was an Gebührensteigerungen über den von der
Landesregierung angesetzten Betrag hinausgeht, hat mit der Sicherung unseres wichtigsten
Lebensmittels wenig, mit der Gewinnsteigerung von Unternehmen dagegen sehr viel zu
tun!"
Im übrigen, so Holt, seien alle Verbraucher gleichermaßen "betroffen" - sofern
man überhaupt von einer Betroffenheit reden kann:"Die Gebühr wird pro Kubikmeter
Verbrauch berechnet - unabhängig davon, ob am Ende der Leitung ein Singlehaushalt, eine
Waschstraße oder ein Einfamilienhaus hängt."

Informationen
zur Einführung des Wasserentnahmeentgeltes in NRW (pdf, 81 KB)

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