15. Dezember 2003 |
zurück
|
GRÜNE: "In Vorurteilen nicht bequem machen!" |
Die GRÜNEN reagieren mit
Bedauern auf die Entscheidung des Bürgermeisters, das Projekt
"Suchttherapiezentrum" nicht weiter zu verfolgen. Bürgermeister Eckhard
Schwerhoff (CDU) zog damit die Konsequenz aus der Bürgerversammlung am 09.12. in Brauck,
in der der fehlende Rückhalt für das Zentrum bei den Anwohnern deutlich wurde.
"Es ist schade, dass zwar das
Problem mit Drogen in Brauck durchaus erkannt wird, aber Maßnahmen zum Umgang mit dem
Problem abgelehnt werden", zeigt sich Stadtverbandssprecher Bernd Lehmann enttäuscht
über den Ausgang der erhitzten Debatte. Es sei dem Verwaltungsvorstand und den
engagierten Betreibern des geplanten Therapiezentrums nicht gelungen, die vorhandenen
Ängste der Braucker Bürger zu überwinden.
"Es ist grundsätzlich der falsche Weg, es sich in Vorurteilen bequem zu
machen", so Lehmann. Mehrfach hätte Therapeutin Sybille Teunissen die verunsicherten
Anwohner innerhalb der Bürgerversammlung in das bestehende Therapiezentrums in Soest
eingeladen, um einen Eindruck von derartigen Einrichtungen zu erhalten. Doch auch damit
sei es ihr nicht gelungen, das bei den Zuhörern manifestierte Bild vom gefährlichen
Drogendealer auszuräumen.
Gerade zur Weihnachtszeit solle es nachdenklich stimmen, wenn Patienten als Belastung
empfunden werden, anstatt Ihnen die Chance zur Rehabilitation zu bieten, so die GRÜNEN.
Deutliche Kritik üben die GRÜNEN an AWO-Heimleiter Kempf, der in der Bürgerversammlung
die von ihm betreute Einrichtung als Last für den Stadtteil beschrieb und das Maß an
Erträglichem für überschritten ansah.
Nach der aufgebrachten Diskussion im Suitbertushaus wollen die GRÜNEN den Sachverhalt
zunächst in Ruhe erörtern. Die Bitte des ausscheidenden Bürgermeisters, das Projekt
aufzugeben, nähmen sie zur Kenntnis. Die Entscheidung läge aber letztendlich beim Rat
und dessen Fachgremien und nicht beim Verwaltungschef.

|