09. Oktober 2003 |
zurück
|
Minister setzt sich für Gladbeck ein |
Erst vor kurzem forderte
Nordrhein-Westfalens Bau- und Kulturminister Michael Vesper (GRÜNE) einen Kurswechsel bei
der staatlichen Städtebauförderung. Dies insbesondere mit Blick auf Gladbeck.
Unterstützung erhält der Minister in dieser Frage jetzt auch von der Architektenkammer.
"In der Vergangenheit haben wir
wiederholt auf die Probleme, mit denen wir vor Ort zu kämpfen haben, aufmerksam
gemacht", schildert der Stadtverbandssprecher der GRÜNEN, Bernd Lehmann, den Dialog
mit der Landesregierung. Lehmann zeigt sich erfreut, dass man mit dem grünen Minister und
der Architektenkammer NRW starke Mitstreiter für den Strukturwandel in der Region
gewinnen konnte.
Nach Ansicht von Bauminister Vesper sollten die finanziellen Mittel zur
Städtebauförderung nicht mehr, wie bislang, nach regionalen Kriterien, sondern nach
Bedürftigkeit verteilt werden. Die Städtebauförderung im Osten Deutschlands würde
demnach zugunsten von finanzschwachen Städten stufenweise zurückgefahren. Vesper verwies
darauf, dass etliche Viertel in West-Städten mittlerweile in ähnlich marodem Zustand
seien wie die ostdeutschen Städte Anfang der 90er Jahre.
Nachdem sich der Bauminister auf Einladung der GRÜNEN Mitte des Jahres ein Bild von den
Handlungsbedarfen in Butendorf, Brauck und anderen Stadtteilen verschafft hatte, ging
Vesper im September mit Bundesbauminister Manfred Stolpe (SPD) erneut auf Entdeckungstour
und führte ihm "die schlimmsten Ecken" NRWs vor. "In Gladbeck oder
Gelsenkirchen drohen uns ganze Stadtteile wegzubrechen", sagte der stellvertretende
NRW-Ministerpräsident. Der Bundesminister sollte davon überzeugt werden, einen
Kurswechsel bei der Städtebauförderung vorzunehmen.
Diesen Kurswechsel bezeichnet auch die Architektenkammer NRW als "wichtig und
richtig". Für die Gladbecker GRÜNEN macht Lehmann deutlich: "Gerade in
schwierigen Zeiten, wie sie jetzt vor uns liegen, werden wir uns um eine breite
Unterstützung von Bund und Land bemühen". Für aktuelle Fragen wie die
Rathaussanierung, die Innenstadterneuerung und die Stärkung der Stadtteile Brauck und
Butendorf werde man wiederholt den Kontakt zu dem Minister suchen.

|