26. August 2003
Grüne begrüßen vorgezogene Anmeldung zur Grundschule

Mit der Verabschiedung des Schulrechtänderungsgesetzes vom 2. Juli 2003 durch den Landtag NRW und der damit verbundenen vorgezogenen Anmeldung zur Grundschule wird endlich die rechtzeitige Erfassung und Förderung von nicht deutsch sprechenden Kindern mit Migrationshintergrund möglich, freut sich die Stadtverbandsprecherin der Grünen, Müzeyyen Dreessen.

Nach dem neuen Gesetz wird die Anmeldung auf den Herbst des Vorjahres vorgezogen. Dies bedeutet, dass alle Kinder, die im kommenden Jahr schulpflichtig werden, bis zum 15. November des Jahres zur Schule angemeldet sein müssen. Durch eine gründliche Erfassung der Lernausgangslage und eine umfassende Beratung der Eltern können Kinder mit unzureichenden Deutschkenntnissen zum Besuch einer vorschulischen Sprachförderung verpflichtet werden.

Innerhalb der Förderangebote im Kindergarten und der vorschulischen Sprachkurse ist es dabei wichtig, sowohl den Eltern als auch den Kindern zu vermitteln, dass die Muttersprache, die sie mitbringen eine Bereicherung und kein Defizit ist. Die Wertschätzung und Anerkennung der mitgebrachten Kompetenzen und die Förderung der "ersten Sprachen" bilden die Grundlage für weitere Lernschritte. Ein defizitorientierter Blick kann dagegen einen motivierten Mehrspracherwerb beeinträchtigen. "Wer mehrere Sprachen spricht, hat viele Schlüssel zur Welt", meint die Stadtverbandsprecherin.

"Im letzten Jahr haben wir in Kooperation mit den Trägern von Tageseinrichtungen erreicht, daß wir in unserer Stadt ein tranparentes Anmeldeverfahren für Kindergärten beschließen konnten, so daß gerade Kinder mit Migrationshintergrund besser erfaßt werden können und nicht unversorgt bleiben. Wenn jetzt bei der vorgezogenen Anmeldung für die Schule Kinder nach zwei bis drei Jahren Kindergarten immer noch nicht über die notwendigen Deutschkenntnisse für die Schule verfügen, kann zusätzliche Sprachförderung vor Schulbeginn die Zukunftchancen dieser Kinder erheblich verbessern", glaubt Dreessen.

Diese Maßnahmen entbinden die Eltern selbtverständlich nicht von ihrer eigenen erzieherischen Verantwortung, aber vielfach durchschauen Eltern selbst nicht das Bildungs- und Fördersystem und brauchen Hilfestellung bei der Förderung ihrer Kinder. Dazu kann die vorschulische Beratung von Eltern und Kindern sicherlich auch beitragen. "Wenn wir bei zukünftigen "Pisa Studien" für unser Land besser abschneiden wollen, sollte gleichberechtigter Zugang zur Bildung für Kinder und Jugendliche mit Migrationshintergrund selbstverständlich sein".

3eck-li.gif (855 Byte)Gesetz zur Stärkung von Bildung und Erziehung (Schulrechtsänderungsgesetz 2003)

 

 

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