08. Mai 2003
Rathausneubau:
Office21 als Gegenentwurf zum Verwaltungsbüro? Wie könnte die Büroarbeit in einem Rathaus
des 21. Jahrhunderts aussehen? Wie kann der Bürgerservice modern gestaltet werden? Um
diese Fragen zu beantworten, knüpften die Grünen jetzt Kontakt zum Fraunhofer Institut
für Arbeitswirtschaft und Organisation in Stuttgart.
Wir suchen Ideen für das
Machbare, wiederholt Grünensprecher Bernd Lehmann die Forderung der Grünen im
Zusammenhang mit dem Rathausneubau. Bei der Frage, welchen Anforderungen eine
Büroimmobilie wie das Verwaltungsgebäude in Zukunft entsprechen muss, stießen die
Grünen auf die Ergebnisse der Stuttgarter Forscher. Unter dem Titel Office21
konkretisierte das Fraunhofer Institut Ansprüche an ein modernes Büro, um die
Arbeitsproduktivität zu erhöhen und Organisationsabläufe effizienter zu gestalten.
Wir können nicht einfach den Raumbedarf aus den alten Rathaustürmen als
Planungsgrundlage für den Neubau zugrunde legen, kritisiert Lehmann die
Herangehensweise der Verwaltung. Die Verwaltung hatte zur Ermittlung der Büroflächen
einen statistische Durchschnittsbedarf von 12 qm pro Mitarbeiter herangezogen.
Im Gegensatz zu dieser eher nüchternen Herangehensweise, macht beispielsweise die
Office21-Studie deutlich, dass es immer wichtiger werde,
Geschäftsprozesse und arbeitsbezogene Rahmenbedingungen so zu gestalten, dass mit
einem angemessenen Aufwand ein optimaler Output erzielt werden kann. Als besonders
produktiv hätte sich ein Mix an Büroformen ergeben, in denen der Mitarbeiter eben nicht
stationär den ganzen Tag in einem 12-qm-Büro verweilt, sondern mobil an
unterschiedlichen Arbeitsplätzen eingesetzt wird.
Office21 ist nur ein Beispiel, mit dem wir Alternativen zu der
Verwaltungsvorstellung aufzeigen, wirbt der Grünenpolitiker dafür, vorhandene
Scheuklappen abzulegen. Wir wollen über Ideen und Alternativen diskutieren, bevor
wir uns für die beste Lösung für die Zukunft entscheiden. Die Grünen kündigen
an, in diesen Diskussionsprozess tiefer einzusteigen.

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