06. April 2003
GRÜNE fordern "Ideen für das Machbare"

„Wir wollen für die Rathausangestellten schnellstmöglich gesunde Arbeitsbedingungen herstellen“, macht Grünensprecher Bernd Lehmann deutlich. Daher müsse der Umzug in Übergangsräumlichkeiten, der Abriss sowie der Neubau des Rathauses zügig vorangetrieben werden. Das dürfe aber die Diskussion über die Gestaltung unseres Verwaltungszentrums nicht unterbinden.

„Wir wünschen uns Ideen für das Machbare“, appelliert Lehmann an die Öffentlichkeit, an die Beschäftigten im Rathaus, an die Gladbecker Architekten. Mitten im Herzen der Stadt dürfe man sich keinen Schnellschuss erlauben, mit dem die Bevölkerung sich die nächsten Jahrzehnte identifizieren müsse. Sicherlich sei es schwierig, den Spagat zwischen Wirtschaftlichkeit und visionärem Zukunftsbau zu meistern. Dennoch vermissen die Grünen eine breite Ideenfindung, welche Ansprüche an die neuen Verwaltungsgebäude gestellt werden.

Diese Unzufriedenheit artikulierten die Grünen in der vergangenen Haupt- und Finanzausschusssitzung (HFA). Auf Antrag der Grünen hat sich der Ausschuss dafür ausgesprochen, „beim kommenden Wettbewerb größtmögliche gestalterische Freiheit zu gewähren. Die Festlegung des Baufeldes, die Schaffung von Arkaden sowie das städtebauliche Merkzeichen sind nicht zwingend, andere Varianten ausdrücklich erwünscht“. Nach Ansicht der Grünen sei Mut zur Kreativität gefordert. „Nur wer seinen Blickwinkel weitet, kann letztendlich die beste Lösung für unsere Stadt auswählen“, plädiert Lehmann für Ideenvielfalt.

Die PCB-Verseuchung sollte außerdem eine Lehre für den Neubau sein. „Diesmal machen wir es richtig", fordern die Grünen und wünschen sich eine Prüfung aller ökologischen Bauarten bei der späteren Ausschreibung. Auch das hat der HFA jetzt beschlossen. Die Frage der Finanzierbarkeit lassen die Grünen nicht gelten. „Wer mit diesem Argument kommt, hat nichts gelernt“, schüttelt Lehmann den Kopf. „Die PCB-Verseuchung kostet uns knapp 20 Mio. Euro! Das war damals alles andere als wirtschaftliches Bauen!“ Hierbei seien Arbeitsausfälle durch Krankenstand noch gar nicht berücksichtigt.

Bei der Nutzung von regenerativen Energien; der passiven und aktiven Sonnenenergieausnutzung und anderen ökologischen Forderung sähe es genauso aus. „Wenn wir heute ein wenig mehr ausgeben, sparen unsere Kinder morgen bei den Betriebs- und Unterhaltungskosten des Rathauses“, mahnt Lehmann zur Weitsicht. Vor allem aber wünschen sich die Grünen eine Diskussion über den Dienstleistungsgedanken im 21. Jahrhundert. „Wir wollen nicht einfach ein Rathaus wieder so aufbauen, wie wir es bereits in den 60ern gebaut hätten“, so der Grünenpolitiker. Was sei zum Beispiel mit einer Kindertagesstätte, die nicht nur den Angestellten, sondern auch den Besuchern der Innenstadt als Service zur Verfügung steht.

Die Grünen wünschen sich daher neben der Behandlung des Themas in der verwaltungsinternen Arbeitsgruppe eine Diskussion in der Öffentlichkeit. „Wir werden diese Diskussion wiederholt anstoßen und unterstützen“, so Lehmann. Niemanden könne die Zukunft des Zentrums unserer Stadt egal sein.

 

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