18. März 2003
"Die
Zeichen stehen auf grün!"
GRÜNE beziehen Stellung zu Schwerhoff-Kritik Was Bürgermeister Schwerhoff da von
sich gibt, ist schlichtweg falsch, reagiert Grünensprecher Bernd Lehmann auf die
Kritik von Bürgermeister Eckhard Schwerhoff (CDU). Dieser hatte die Hilfen für die
Städte, die Bundeskanzler Gerhard Schröder (SPD) in seiner Regierungserklärung am
vergangenen Freitag in Aussicht stellte, als zu gering bewertet.
Es hat den Eindruck, als
hätte der Bürgermeister seine Stellungnahme schon niedergeschrieben und sein Urteil
bereits gefällt, bevor der Kanzler überhaupt ans Rednerpult getreten war, mutmaßt
Lehmann aufgrund der völlig unzutreffenden Feststellungen des christdemokratischen
Stadtoberhauptes. Nach Ansicht des grünen Stadtverbandes enthielt die
Regierungserklärung klare und wichtige Impulse zur Stärkung der Städte. Von den
angekündigten Maßnahmen würde auch Gladbeck profitieren.
So setzt im Gegensatz zur Darstellung des Bürgermeisters die Kanzlerrede definitive Ziele
zur Entlastung der Kommunen von den Aufwendungen für die Sozialhilfe. Während Schwerhoff
fälschlicher Weise behauptet, dass die Erklärung keine Aussagen zur Zusammenlegung von
Sozialhilfe und Arbeitslosenhilfe treffe, kündigt die Regierung diese zum 1. Januar 2004
an. Bereits zu diesem Zeitpunkt soll die Bundesanstalt für Arbeit die Zahlungen für
erwerbsfähige Sozialhilfeempfänger übernehmen. Die Städte werden dadurch in
Milliardenhöhe entlastet. Auch Gladbeck gewinnt durch diese Entlastung neue
finanzielle Gestaltungsspielräume, die wir zum Beispiel in eine verbesserte
Kinderbetreuung investieren können, stellt Lehmann in Aussicht. Mit der räumlichen
Zusammenlegung des Arbeitsamtes und des Sozialamtes habe man in Gladbeck bereits günstige
Voraussetzungen geschaffen.
Ebenfalls für den 1. Januar 2004 hat der Kanzler die Reform der Gemeindefinanzen
angekündigt. Die Grünen machen deutlich, dass bereits zum Sommer die steuerseitigen
Überlegungen der Kommission zur Gemeindefinanzreform vorlägen. Die Grünen machen sich
für eine Revitalisierung der Gewerbesteuer stark.
Eine sofortige Entlastung erfahren die Städte durch Schröders Ankündigung, sie von
ihrem Beitrag zur Finanzierung des Flutopferfonds zu befreien. Dies bringe den Städten
Mehreinnahmen von 800 Mio. Euro, so Lehmann. Hiervon unabhängig verweist der
Grünensprecher auf die nächsten Stufen der Steuerreform in 2004 und 2005 mit einem
Entlastungsvolumen von insgesamt 25 Milliarden Euro. Bereits im nächsten Jahr wird der
Eingangssteuersatz gegenüber 1998 von 25,9 auf 15 Prozent und der Spitzensteuersatz von
53 auf 42 Prozent gesenkt. Damit werde die Kaufkraft in den Städten gestärkt. Auch dies
stellte die Regierungserklärung präzise in Aussicht.
Der Kurs sei für Lehmann klar: Grüne Politik wird Gladbeck wieder fit machen und
die Gestaltungsspielräume unserer Stadt erhalten. Mit der Regierungserklärung
fühlt er sich in diesem Kurs bestätigt: Die Zeichen stehen auf grün! Als
Reformmotor werden wir jetzt weiter auf's Tempo drücken!".
Bernd Lehmann
Stadtverbandssprecher

Mehr zu diesem Thema:
Stellungnahme des Deutschen Städte- und
Gemeindebundes zur Regierungserklärung
Beschluss des Parteirates (pdf)
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