17. Januar 2003
Doppelzüngige
Kommunisten Zu einem
immer teureren Vergnügen für die Stadt Gladbeck entwickelt sich Ratsherr
Werner Adler. 1999 als zweiter Mann der BIG in den Rat gewählt, hatte er sich schon bald
mit seinen Parteifreunden überworfen. Mit Böhles Mannen verkehrt er heute vor allem per
Rechtsanwalt. Nachdem er bei anderen - wie der FDP-Ratsfrau Ernst mit seinem
Liebeswerben auf taube Ohren gestoßen war, fand er im DKP-Vertreter Peine einen willigen
Komplizen für den geplanten Raubzug auf die Stadtkasse.
Inhaltlich beliebig und von Sachkompetenz kaum getrübt mobilisierten Peine und Adler für
ihre neue Fraktion die höchstmögliche Zahl an Freunden und Bekannten, erklärten sie zu
sachkundigen BürgerInnen und greifen seither an Steuermitteln ab, was
abzugreifen ist.
Hoher Beratungsbedarf (ca. alle drei bis vier Tage eine Sitzung) und ein
überdurchschnittliches Einkommen zeichnet seither die kommunistische Fraktion aus. Wie
sonst kämen Verdienstausfallansprüche von fast 22.000 Euro im Jahr zustande? Zum
Vergleich: Die offenbar bettelarmen Mitglieder der SPD-Fraktion (19
Ratsmitglieder, 14 sachkundige Bürger) kamen im gleichen Zeitraum auf Ansprüche in Höhe
von knapp 17.000 Euro! Nie würde ich behaupten, dass es bei den Ansprüchen der
kommunistischen ExpertInnen vielleicht nicht mit rechten Dingen zugehen
würde, aber eine genaue Überprüfung durch die Stadt ist das mindeste, was verlangt
werden muss!
Besonders wütend macht uns die Skrupellosigkeit der Kommunisten, weil auf Initiative der
GRÜNEN im Jahre 1994 einvernehmlich beschlossen wurde, dass auch die kleinen Fraktionen
des Rates eine vernünftige finanzielle Basis für ihre Arbeit erhalten. Bis dahin waren
diese nämlich auf großzügige Spenden ihrer Mandatsträger angewiesen, um ihre Arbeit
aufrecht zu erhalten. Heute ist dies fair geregelt.
Bleibt nur zu wünschen, dass die Gladbecker WählerInnen gerade die Kommunisten Peine und
Adler, die sich bei jeder notwendigen Einsparung städtischer Leistungen angesichts leerer
Kassen moralinsauer aufplustern, diese Doppelzüngigkeit nicht verzeihen. Denn merke: Was
legal ist, ist noch lange nicht immer legitim!
Mario Herrmann
Fraktionsvorsitzender
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