14. Juni 2002
Stellungnahme:
Abifeten in Wittringen Der
ausgehandelte Kompromissvorschlag im Zusammenhang mit den Abifeten zeigt ein weiteres Mal,
dass die Freizeitbedürfnisse von Jugendlichen allenfalls geduldet, aber von der älteren
Generation scheinbar nicht akzeptiert und nicht verstanden werden. Nicht nur die Abifeten,
sondern insbesondere das j@g-jam-Event zeigen, dass Jugendliche die Lücke an fehlenden
Angeboten in unserer Stadt durch eigene Veranstaltungen schließen wollen. Immer neue
Einschränkungen und Auflagen führen jedoch dazu, dass die erfreuliche Eigeninitiative
der Jugendlichen zunichte gemacht wird. Was bleiben wird ist Frust und Resignation der
jungen Generation hinsichtlich so wenig Verständnis und Toleranz für Ihre Bedürfnisse
in unserer Stadt.
Ich finde es traurig, dass man gegenüber den vereinzelten Veranstaltungen, um die es hier
geht, kein Verständnis für vorübergehend mehr Lärm aufbringen kann. Als Anwohner der
Innenstadt wurde ich beispielsweise bisher auch nicht gefragt, ob ich mich Sonntags
morgens in meiner Ruhe gestört fühle, wenn die Kommentierung des Radrennens über den
Lautsprecher direkt neben meinem Balkon beginnt. Oder ob ich mich in meiner Abendruhe
verletzt sehe, wenn die Schützen nach ihrer Veranstaltung laut fröhlich durch meine
Nachbarschaft ziehen. Auch wenn derartige Veranstaltungen auch mich beeinträchtigen,
läge es mir fern, diese unterbinden zu wollen. Wenn man in einer Gemeinschaft wie unserer
Stadt lebt, muss man eigene Interessen auch zurückstellen können und Verständnis für
die Bedürfnisse von anderen aufbringen. Ich empfinde Veranstaltungen, Feiern und Feste
als Bereicherung für eine Gemeinschaft. Und auch Jugendliche können von unserer Stadt
erwarten, dass wir Verständnis aufbringen. Erst recht, wenn diese den erfolgreichen
Abschluss ihrer 13-jährigen Schulausbildung feiern wollen.
Gladbeck versteht sich als kinder- und familienfreundliche Stadt. Durch die Ausweisung von
neuen Baugebieten will man insbesondere junge Familien mit Kindern in unsere Stadt locken.
Diesem Anspruch sollte man in der Praxis auch gerecht werden und jungen Menschen Respekt
entgegenbringen und ihre Interessen ernst nehmen. Meine Partei wird dies tun. We fight for
your right to party! ;-)
Kinderlärm ist Zukunftsmusik!
Bernd Lehmann
Bundestagskandidat / Stadtverbandssprecher
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