27. März 2002
GRÜNE wollen "gestalten anstatt zu blockieren"
Ausbau der A52 muss sich an Mensch und Stadt orientieren

Bündnis 90 / DIE GRÜNEN sagen ihre Unterstützung beim stadtverträglichen Ausbau der A52 zu. Der Autobahnausbau muss sich allerdings in ein ausgewogenes Gesamtmobilitätskonzept einfügen. So soll neben dem Netzlückenschluss an der A52 die Verbesserung des Schienenangebotes energisch vorangetrieben werden.

"Natürlich sind wir GRÜNEN auf Grund unserer Programmatik eher zurückhaltend, was den Bau von Autobahnen anbelangt", bemerkt Ratsherr Theodor Schulte zum Thema A52. "Aber wir dürfen uns natürlich auch der Realität nicht verschließen". Die täglichen Staus belasten die Anwohner, die Pendler und die Umwelt gleichermaßen. Der Netzlückenschluss bis zur A2 kann hier Abhilfe schaffen. Nicht zuletzt geht es um Arbeitsplätze. Die A52 sichert den Anschluss an die Gewerbegebiete in unserer Region. Auch wir GRÜNE werden alles tun, um Arbeitsplätze im Emscher-Lippe-Raum langfristig zu sichern und neue Arbeitsplätze zu schaffen.

Und dass die Stimme der GRÜNEN beim zügigen Netzlückenschluss durchaus Gewicht hat, davon ist man im Gladbecker Stadtverband überzeugt. Gerade die Haltung der GRÜNEN kann bei Autobahnprojekten ausschlaggebend sein. Projekte, die vor Ort von den GRÜNEN unterstützt werden, erhalten von der rot-grünen Regierung deutliche Priorität.

"Einen herkömmlichen Autobahnausbau wird es mit den GRÜNEN aber nicht geben", macht Schulte die Position seiner Partei deutlich. Wir schließen uns der vernünftigen Forderung des Bürgermeisters sowie der anderen Ratsfraktionen an. Der Deckel über der A52 ist für uns eine Bedingung, über die nicht diskutiert werden kann. Zudem ist eine Alternative zur geplanten Tangente Düsseldorf-A52 / Oberhausen-A2 erforderlich. Nur so werden die betroffenen Anwohner in Butendorf und Brauck spürbar entlastet. Außerdem bietet die Überdeckelung der Autobahn die Möglichkeit, die trennende Wirkung der Straße zu beseitigen und die Stadtteile durch Grünzüge harmonisch zu verbinden.

"Die Verwaltung hat hierzu bereits Pläne erarbeitet, die unseren Vorstellungen an einen Autobahnausbau, der sich an Mensch und Stadt orientiert, gerecht werden", so Schulte. Über diese Entwürfe soll der Stadtplanungsausschuss in seiner nächsten Sitzung grundlegend beraten und die weitere Strategie um den Ausbau der A52 festzurren. Hierzu haben die GRÜNEN einen Antrag eingereicht.

Die GRÜNEN wären nicht die GRÜNEN, wenn sie ihre Mobilitätsplanung auf den Autobahnbau beschränkten. Gerade der neu geschaffene Verbund an Städten in unserer Region, die sich gemeinsam um den Ausbau der A52 bemühen, bietet ein geeignetes Forum, um sich auch für ein attraktives Bahnangebot im Emscher-Lippe-Raum einzusetzen. "Der Ballungsrand darf weder über die Straße noch die,Schiene vom Ballungskern des Ruhrgebiets abgekoppelt werden", fordert Schulte. Gemeinsam mit Gelsenkirchen, Bottrop und Dorsten müssen wir für Taktverdichtung, neue Bahnhöfe und moderne Züge auch in unserer Region kämpfen. Nur ein ganzheitlicher Mobilitätsausbau, der Auto, Bahn und Bus nebeneinander fördert, kann die Verkehrsprobleme unserer Region nachhaltig lösen.

Theo Schulte
Ratsherr

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