30. Januar 2002
Der
Verbraucher will Sicherheit! Schließlich geht es ums Essen ... Vor ein paar Wochen war die grüne
Landesumweltministerin auf Einladung der Volkshochschule in Gladbeck zu Gast. Vorrangiges
Thema waren natürlich die BSE-Krise und eine neue Landwirtschaft. Viele Bauern, die unter
den Zuhören weilten, hatten die Ministerin für die staatlichen BSE-Tests von Rindfleisch
kritisiert. Hauptargument: In Bayern werden private Tests vorgenommen - die seien viel
billiger und dabei genauso sicher.
Eine aktuelle Nachricht aus Bayern hat nun Bärbel Höhn Recht gegeben: Der Freistaat
stellt jetzt nämlich seine BSE-Tests auch auf staatlichen Betrieb um. Hintergrund ist die
Affäre um fehlerhafte BSE-Tests, die dazu geführt haben, dass wahrscheinlich
BSE-verseuchtes Fleisch auf den deutschen Markt geworfen und ins Ausland exportiert wurde.
Rindfleisch - von der gleichen in Verdacht geratenden Firma getestet - ist bereits nach
Nordkorea verschifft worden. Das hier unverkäufliche, aber als BSE-frei befundene Fleisch
sollte die Hungersnot in dem ostasiatischen Land lindern.
Der Export von nicht ordnungsgemäß geprüftem Rindfleisch könnte den Verlust der
deutschen Absatzmärkte im Ausland nach sich ziehen. Ohne die Exporte würden die Preise
fallen, leiden würden die Bauern, der Steuerzahler müsste mit Stützungskäufen
eingreifen. Die letzte EU-Aufkaufaktion kostete die Bundesregierung laut Angaben vom
November 362 Millionen Mark.
Nach unserer Ansicht gibt es nur einen Weg: Die deutsche Landwirtschaft muss endlich den
Weg in Richtung Tierschutz und Ökologie gehen - und nicht auf das vermeintlich kurze
Gedächtnis der Verbraucher setzen und in den nächsten Lebensmittelskandal schlittern.
Eva-Maria Stuckel
Stadtverbandssprecherin
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