03. September 2001
"System
Weihrauch" wiederbelebt?
GRÜNE: Brömmel nicht länger tragbar - Stojan spielt Bilanz herunter
"Beim Fall Weihrauch vor zwei Jahren gab sich der Vertreter der freien
Gesellschafter im GWG-Aufsichtsrat als knallharter Chefaufklärer, jetzt ist er selbst in
der Rolle desjenigen, der gegen die entscheidende Antikorruptionsrichtlinie verstoßen
hat. Die freien Gesellschafter sollten im eigenen Interesse einen anderen Vertreter
benennen!" fordert GRÜNEN-Fraktionschef Mario Herrmann als Reaktion auf
Presseberichte in dieser Angelegenheit. Der ehemalige Aufsichtsratsvorsitzende
Weihrauch war seinerzeit unter anderem deshalb ins Zwielicht geraten, weil er ohne die
notwendige Kenntnis und Genehmigung des Aufsichtsrates Geschäfte mit der GWG getrieben
hatte. "Was für Weihrauch ein Stolperstein war, kann heute nicht für Brömmel als
Kavaliersdelikt durchgehen!" so Mario Herrmann.
Wenig Verständnis haben die GRÜNEN auch für die abwiegelnde Haltung des neuen
Aufsichtsratsvorsitzenden und Stadtbaurats Stojan. Herrmann: "Die bestehende Regelung
für Geschäfte von Aufsichtsratsmitgliedern mit der GWG ist sehr wohl praxisgerecht und
die einzig brauchbare Vorbeugung gegen Filz und Vorteilsnahme. Bei einem siebenköpfigen
Gremium wie dem Aufsichtsrat der GWG lassen sich im Bedarfsfall solche Entscheidungen auch
in kürzester Frist - per Brief oder Fax - realisieren. Nach den Erfahrungen der letzten
Jahre ist es uns völlig unverständlich, wie der Baurat hiermit so lax umgehen
kann!" Lediglich die Tatsache, dass Stojan erst seit kurzem in Gladbeck ist und den
Weihrauch-Skandal nur aus Akten kennt, will Herrmann dem Baurat zugutehalten.
Brömmels Argument, er habe im Interesse der Arbeitsplätze seines Unternehmens gehandelt,
läßt der GRÜNE nicht gelten: "Das ist eine Frechheit gegenüber Mitbewerberfirmen,
die nun nicht zum Zuge gekommen sind - auch in diesen Unternehmen stehen Arbeitsplätze
auf dem Spiel."
Mit freundlichem Gruß
Mario Herrmann
Fraktionsvorsitzender
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