19. März 2003
Brief an den
Landesbetrieb Straßenbau NRW, Bochum:
Planungsstand A 52 in GladbeckSehr geehrter Herr Gebert,
in Kürze soll dem Bundeskabinett
der Entwurf des fortgeschriebenen Bundesverkehrswegeplans (BVWP) vorgelegt werden. Im BVWP
wurde der Ausbau der B 224 zur A 52 mit hoher Priorität eingestuft. Dieser Ausbau wird
von der Stadtverwaltung und von allen Ratsfraktion unterstützt, allerdings mit einer
zentralen, für die Stadt Gladbeck unverzichtbaren Bedingung: die bislang separierende
Wirkung der Bundesstraße soll im Rahmen des Ausbaus zur Bundesautobahn aufgehoben werden,
indem die zukünftige A 52 überdeckelt wird. Mit der Überdeckelung soll die Chance
ergriffen werden, die Stadtteile lnnenstadt und Butendorf
städtebaulich zu verknüpfen und auf dem Deckel neue Grün- und Wegeachsen anzulegen.
Außerdem soll der Deckel die negativen Auswirkungen der Autobahn, die mitten durch unsere
Stadt verläuft, auf Mensch und Umwelt deutlich minimieren. Mit dem Deckel sind hohe
Erwartung hinsichtlich des Schutzes der unmittelbaren Anwohner vor Lärm und Abgasen
verknüpft.
Der Stadtplanungs- und Bauausschuss hat daher einstimmig (!) in seiner Sitzung am 16. Juni
2002 den Beschluss gefasst, Untersuchungen und Planungen zum Ausbau der B 224 nur mit der
Zielsetzung einer Überdeckelung der A 52 zu verfolgen (Beschluss 02/0175).
Aktuell befasste sich der Ausschuss erneut mit dem Thema A 52 in seiner Sitzung am 13.
März 2003. Von allen im Rat vertretenen Fraktionen wurde die Sorge geäußert, dass der
Landesbetrieb Straßenbau NRW dieses Anliegen von Rat und Stadtverwaltung nicht ernst
nimmt und sich seine Planungen nicht an den Bedürfnissen der Stadt ausrichtet. Ich hoffe,
dass diese Sorgen unbegründet sind, zumal Sie mit dem Widerstand aller Fraktionen und
Parteien rechnen müssen, wenn die Ausbauplanung keine Überdeckelung der A 52 enthält.
Zur Klärung der Sachlage wurde die Verwaltung beauftragt, Sie zur nächsten
Stadtplanungs- und Bauausschusssitzung einzuladen und die verfolgte Ausbauplanung
vorzustellen. Ich hoffe, Sie können dann die Bedenken des Rates und der Stadtverwaltung
ausräumen.
Für eine schriftliche Stellungnahme zur Ausbauplanung der A 52 wäre ich Ihnen dankbar,
damit ich diese über meine Abgeordneten auf Landes- und Bundesebene in die Beratung des
Bundesverkehrswegeplans einfließen lassen kann. Bitte stellen Sie mir dar, ob Ihr
Landesbetrieb dem einstimmigen Wunsch des Rats der Stadt Gladbeck nachkommt und eine
Überdeckelung der zukünftigen Autobahn mindestens in dem Abschnitt zwischen
Schützenstraße und Grabenstraße vorsieht. Stellen Sie mir bitte auch dar, welche
Straßen auf dem Gebiet der Stadt Gladbeck Anschlüsse, also Auf- und Abfahrten, an die
zukünftige A 52 erhalten sollen. Unverzichtbar erscheinen Anschlüsse an die
Schützenstraße, die Graben- bzw. Horster Straße sowie an das mit Landesmitteln
geförderte Gewerbegebiet Brauck. Abschließend bitte ich Sie auch um Informationen zur
Gestaltung des zukünftigen Autobahnkreuzes A 52 / A 2. Hier gilt es, Planungen zu
verfolgen, die das Naherholungsziel Wittringen nicht beeinträchtigen und die angrenzenden
Siedlungsquartiere in ihrem Bestand schützen.
Ich möchte nochmals deutlich machen, Herr Gebert, dass die Ratsfraktion von Bündnis 90 /
DIE GRÜNEN den Ausbau der B 224 zur A 52 im Abschnitt zwischen der Anschlussstelle
Gelsenkirchen und A 2 unterstützt, soweit der Ausbau stadt- und umweltverträglich
erfolgt. Unsere Zustimmung ist jedoch unverzichtbar an die zuvor dargestellte
Überdeckelung der A 52 geknüpft.
Mit freundlichen Grüßen
Mario
Herrmann
Fraktionsvorsitzender |
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