22. März 2006

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Antrag für den Umweltausschuss:
Über 1.200 Tonnen Streusalz auf Gladbecks Straßen –
Bericht über den städt. Winterdienst und dessen Umweltauswirkungen

Antrag nach § 7 GeschO

Sehr geehrter Herr Zeller,

ich möchte Sie bitten das Thema „Über 1.200 Tonnen Streusalz auf Gladbecks Straßen - Bericht über den städtischen Winterdienst und dessen Umweltauswirkungen“ auf die Tagesordnung des nächsten Umweltausschusses zu setzen.

Begründung:

Laut Presseberichterstattung vom 8. März wurden in der aktuellen Winterperiode über 800 Tonnen Salz auf Gladbecks Straßen und Wegen gestreut. Das sind 450 Tonnen mehr als im Winter 2004/2005. Weitere 225 Tonnen sollten Anfang März noch zum Einsatz kommen, so dass sich die Summe auf 1.225 Tonnen Salz erhöht.

Dem städtischen Vorbild sind viele Privatpersonen gefolgt. Baumärkte boten beispielsweise säckeweise schon im Eingangsbereich Streusalz als Mitnahmeangebot an. So wurden auch von Privatleuten Gehwege zum Teil sehr großzügig mit Streusalz vom Schnee befreit. Das in der Vergangenheit verwendete Granulat oder auch Streusand bzw. Asche kamen im Gegensatz jedoch nur selten zum Einsatz.

Die Straßenreinigungssatzung untersagt grundsätzlich die Verwendung von Streusalz. Baumscheiben und begrünte Flächen dürfen nicht mit Salz bestreut, salzhaltiger Schnee darf nicht auf ihnen abgelagert werden. Ordnungswidrigkeiten können mit Geldbußen von bis zu 500,- Euro belegt werden. Die städtische Umweltfibel empfiehlt den Einsatz von „abstumpfenden Mitteln“ wie Sand, Splitt, Granulat oder Asche.

Durch Streusalz werden Bäume und Sträucher massiv geschädigt. Die Schäden entstehen durch Spritzwasser und salzhaltige Abwässer, die zur Ablagerung von Chloriden in Blättern, Blüten und Trieben führen. Salzgeschädigte Bäume weisen typische Symptome auf: Späterer Austrieb im Frühjahr, kleinere Blattoberflächen und Nekrosen an Blatträndern und Spitzen, frühere Verfärbung und Laubabfall im Herbst. In Deutschland gehört die Mehrzahl der Straßenbäume zu den besonders streusalzempfindlichen Arten - wie Ahorn, Linde oder Kastanie.

Im Boden kann der Einsatz von Streusalz zur Verschlämmung und Verdichtung führen. Dies hat zur Folge, dass die Wasserbeweglichkeit gehemmt und die Durchlüftung verringert wird. Die freigesetzten Nährstoffe werden mit dem Sickerwasser in tiefere Bodenregionen ausgewaschen und stehen somit den Pflanzen nicht mehr zur Verfügung.

Eine dauerhafte Erholung von Boden und Vegetation kann nur durch vollständigen Verzicht auf Auftausalze erreicht werden. Untersuchungen im Auftrag des Umweltbundesamtes haben gezeigt, dass nach mehrjährigem vollständigen Verzicht auf Tausalz im innerstädtischen Bereich sowohl die Schadsymptome als auch die Chlorid- und Natriumkonzentrationen in Blättern und Zweigholz stark abnehmen.

Aber nicht nur Pflanzen leiden unter dem Salz. Tiere bekommen wunde Pfoten, das Salz greift Schuhe, Kleidung, Straßen- und Fußbodenbeläge, Metall und Beton an.

Die Verwaltung wird gebeten, einen Bericht über den Streusalzeinsatz und dessen Umwelteinwirkungen zu liefern. Insbesondere die Auswirkungen auf die in den vergangenen Jahren mit hohem Aufwand angelegten Alleen sollen dargestellt werden. Auch bitte ich um Angaben, ob der Einsatz von Streusalz entsprechend der Straßenreinigungssatzung in der aktuellen Wintersaison geahndet wurde und wie die Verwaltung mit dem Thema zukünftig umgehen will.

Mit freundlichen Grüßen

Bernd Lehmann
Ratsherr

Links zu diesem Thema:

Straßenreinigungssatzung der Stadt Gladbeck (pdf)



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