31. Mai 2005 |
zurück
|
Antrag für den Kulturausschuss:
Porträt von Dr.
Bernhard Hackenberg in der Bildergalerie der Rathaustreppe |
Antrag nach § 7 GeschO
Sehr geehrte Frau Rösch-Schürmann,
namens unserer Fraktion beantragen wir, den Punkt Porträt von Dr. Bernhard Hackenberg in
der Bildergalerie der Rathaustreppe in die Tagesordnung der nächsten
Kulturausschusssitzung aufzunehmen.
Begründung:
Aus dem VHS-Programm des Jahres 2003 möchten wir eingangs folgenden Veranstaltungstext
eines Vortrages von Manfred Samen zitieren:
Gladbeck vor 70 Jahren: „Der Wandel des Gladbecker Oberbürgermeisters
Dr. jur. Bernhard Hackenberg vom Anhänger der katholischen Zentrum-Partei zum
Nationalsozialisten“ - Vortrag mit Diskussion
Nach dem plötzlichen Tod des ersten Gladbecker OB Dr. Michael Jovy am 30.12.1931 erfolgte
im Jahr darauf die Wahl des Nachfolgers. Dr. Bernhard Hackenberg wurde mit den Stimmen des
Zentrums, der SPD und zweier kleiner politischer Gruppierungen in der
Stadtverordnetenversammlung gewählt. Mit 36 Jahren war er der jüngste Oberbürgermeister
im Deutschen Reich. Bereits 1925 dem Zentrum beigetreten, war Dr. Hackenberg zudem
Mitglied zweier katholischer Studentenverbindungen. Bald nach seiner Amtseinführung am
15.10.1932 trat er aus dem Zentrum aus. Bereits 1933 erfolgte sein Eintritt in die
„Allgemeine SS“. Die schwarze Uniform war nun fast immer seine Dienstkleidung.
Ebenfalls trat Dr. Hackenberg aus der Kirche aus.
Vor diesem Hintergrund ist es unseres Erachtens grundlegend falsch, das Foto von Dr.
Hackenberg kommentarlos in der auf positives Erinnern angelegten „Ehrengalerie“
der ehemaligen Stadtoberhäupter hängen zu lassen - das umso mehr, als an verschiedenen
Orten auf die Opfer des Nationalsozialismus auch in Gladbeck hingewiesen wird, im Innern
des Rathauses jedoch einer der Täter nach wie vor scheinbar gleichrangig und
unterschiedslos unter Demokraten eingereiht ist.
Ein einfaches Entfernen des Porträts wäre jedoch auch als geschichtslos zu betrachten.
Deswegen möchten wir den Austausch des Fotos durch eine einfache Informationstafel
anregen, auf der (ähnlich wie in obigem Veranstaltungstext) auf den politischen Werdegang
von Dr. Bernhard Hackenberg eingegangen wird. Da Hackenberg offenbar die SS-Uniform als
seine so genannte „Dienstuniform“ betrachtete, wäre eine entsprechende
Bildablichtung in wesentlich kleinerem Format und illustrierend zum historischen
Begleittext in Erwägung zu ziehen.
Beschlussentwurf:
Der Kulturausschuss bittet die Verwaltung, das Porträt von Dr. Bernhard Hackenberg,
ehemaliger Oberbürgermeister der Stadt Gladbeck, aufgrund seiner aktiven Rolle bei der
Durchsetzung der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft in Gladbeck zu entfernen und
durch eine illustrierte Informationstafel über dessen politischen Werdegang im Dritten
Reich zu ersetzen.
Mit freundlichen Grüßen
Erika Hoth
Mitglied des Kulturausschusses |
Mario
Herrmann
Fraktionsvorsitzender |

Links zu diesem Thema:
Mitteilung "Hackenberg muss weg"
vom 31.05.2005
Beschluss:
Verwaltung wird aktiv (pdf, 40 KB)



Diskutieren Sie mit uns über
dieses Thema? Gelegenheit zur Meinungsäußerung haben Sie in unserem Forum.
Oder treten Sie direkt
persönlich mit uns in Kontakt! Ihr Ansprechpartner in dieser Angelegenheit ist Erika Hoth.

|