01. März 2002
Stellungnahme
der WestLB-Anteilseignerin Stadtsparkasse Gladbeck und des Rates der Stadt Gladbeck zur
geplanten Pipelinekreditvergabe der WestLB Antrag nach § 7 GO
Sehr geehrter Herr Schwerhoff,
namens meiner Fraktion beantrage
ich, den Tagesordnungspunkt "Stellungnahme der WestLB-Anteilseignerin Stadtsparkasse
Gladbeck und des Rates der Stadt Gladbeck zur geplanten Pipelinekreditvergabe der
WestLB" auf die Tagesordnung der nächsten Sitzung des Rates der Stadt Gladbeck zu
setzen.
Begründung:
Die Stadtsparkasse Gladbeck ist
über den 16,7% der WestLB-Anteile haltenden Westfälisch-Lippischen Sparkassen- und
Giroverband mittelbarer Eigner dieser Bank.
Derzeit plant die WestLB über einen Milliardenkredit die Mitfinanzierung einer
Öl-Trasse, die von der Pazifikküste im Westen quer durch unberührte Urwälder bis ins
Amazonasbecken Ecuadors führen soll und von sämtlichen Menschenrechts- und
Umweltschutzorganisationen abgelehnt wird: So würden nicht nur die Rechte der indigenen
Bevölkerung verletzt, die ihr Siedlungsgebiet ohne Aussicht auf Ersatz räumen müßte,
sondern auch die Lebensräume zahlreicher bedrohter Tierarten unwiderruflich zerstört.
Inzwischen hat sich selbst die Weltbank von dem Projekt distanziert. So erklärte Elaina
Serrano, Weltbank Washington D.C. öffentlich in einem Monitor-Beitrag vom 17.01.2002:
"Erstens sind wir besorgt um das zerbrechliche ökologische Gleichgewicht in dieser
Region in Ecuador, die wir gut kennen, weil wir dort mehrere eigene Umweltschutzprojekte
unterhalten. Zweitens sind wir besorgt, dass unsere Standards nicht eingehalten werden,
unser Name aber missbraucht wird, um das Projekt abzusegnen, wenn es die Standards nicht
einhält."
Dieses Vorhaben steht damit u.a. in eklatantem Widerspruch zur Zielsetzung der im April in
Den Haag stattfindenden sechsten Vertragsstaatenkonferenz der Konvention über die
Biologische Vielfalt (COP-6 CBD), auf der mit Beteiligung der Bundesregierung ein
Zehnjahres-Arbeitsprogramm zum Urwaldschutz verabschiedet werden soll.
Beschlussentwurf:
Der Rat der Stadt Gladbeck fordert
den Vorstand der Stadtsparkasse Gladbeck auf, sich im Sparkassen- und Giroverband für ein
Nein dieses WestLB-Anteilseigners zum geplanten Pipeline-Kredit der WestLB einzusetzen.
Gleichzeitig appelliert der Rat der Stadt Gladbeck an die Landesregierung, entsprechend
auf die WestLB einzuwirken
Mit freundlichen Grüßen
Markus
Holt
Sachkundiger Bürger |
Mario
Herrmann
Ratsherr |
zu diesem Thema: www.regenwald.org
|