Wir GRÜNE gehen dank des Votums der Wählerinnen und Wähler gestärkt aus der Wahl hervor. 3.285 Wahlberechtigte haben uns ihr Vertrauen geschenkt. Diesem Vertrauen fühlen wir uns verpflichtet und wollen im kommenden Rat eine stark vernehmbare Stimme einnehmen. Das „weiter so“ wird es daher mit uns nicht geben.
Wie der Presse zu entnehmen war, haben wir GRÜNE uns dazu entschlossen, die Kandidatur von Bettina Weist als Bürgermeisterin für unsere Stadt zu unterstützen. Wir streben ein neues rot-grünes Bündnis an, um moderne, zukunftsorientierte und nachhaltige Politik für unsere Stadt umzusetzen. Wir wollen ein „Rot-Grün 2.0“ auf Augenhöhe. Dafür können wir unsere Mitglieder und hoffentlich auch unsere Wähler begeistern.
Die vergangene Kooperation mit den Sozialdemokraten war durch viele Kompromisse geprägt. Wir mussten oft in die Rolle des Juniorpartners schlüpfen und entsprechend auch Enttäuschungen erleben. In den letzten Jahren ist es uns aber gelungen, unser grünes Profil zu schärfen, unsere Themen zu vertreten – nicht zuletzt sicher auch durch das gestärkte Selbstbewusstsein und den Rückenwind aus Berlin. Dafür haben wir auch den ein oder anderen Streit mit unserem Kooperationspartner kassiert.
Am 13.09. wurden wir nun mit über 12% in den neuen Rat der Stadt Gladbeck gewählt. Dies bedeutet eine Verbesserung von 3 auf 7 Sitze in der kommenden Wahlperiode. Für uns ist das eine klare Bestätigung, dass unser Einsatz für Wandel und Entwicklung zu einer zukunftsfähigen Stadt und Gesellschaft der richtige Weg ist.
Wir sind zur Wahl angetreten mit einer klaren Vision, einem Gladbeck von Morgen, einem Wahlprogramm, das die Mobilitäts- und Verkehrswende vorantreiben möchte, mit der festen Überzeugung, dass alle Menschen gleich sind, gleiche Chancen verdienen und dass wir in Bildung und Kinder investieren müssen. Wir haben einen sehr sachbezogenen Wahlkampf geführt und wurden für diese Themen gewählt. Unser Anspruch an die nächsten 5 Jahre ist es, Gladbeck in diesem Sinne weiterentwickeln zu können. Dies gelingt am besten, wenn man eine Mehrheit mit großen inhaltlichen Überschneidungen repräsentiert.
Direkt am Montag nach der Wahl haben daher erste Gespräche mit der SPD Gladbeck und Bettina Weist stattgefunden. Wer die Wahlprogramme beider Parteien kennt, wird wissen, dass es in den oben genannten Themen große Schnittmengen gibt. Die Gespräche waren konstruktiv, respektvoll und – vermutlich fast am wichtigsten – auf Augenhöhe.
Wir gehen selbstbewusst aus der Wahl hervor und so werden wir auch wahrgenommen. Das Kräfteverhältnis hat sich von 20 SPD-Sitzen zu 3 GRÜNEN- Sitzen im Rat auf 19:7 verbessert.
Auf beiden Seiten findet ein Umdenken statt. Beide Partner werden durch neue Gesichter vertreten, die es ermöglichen, alte Streitigkeiten hinter sich zu lassen. Wir GRÜNE werden unseren Grundsätzen treu bleiben. Auch in einer Koalition werden wir nicht gegen unsere Prinzipien stimmen: Wir stehen nach wie vor für das Windrad auf der Mottbruchhalde und fordern – mit Unterstützung einer neuen Bundesregierung – eine Alternative zur geplanten A52.
Der respektvolle Umgang mit allen anderen demokratischen Parteien im neuen Rat ist uns ein großes Anliegen und wir werden uns mit allen eingebrachten Themen kritisch und sachlich auseinandersetzen.
In unserer Wahlempfehlung für Frau Weist, sehen wir die Chance zur Bildung einer konstruktiven Mehrheit im Rat, um die Themen durchsetzen zu können, die unseren Wahlkampf bestimmt haben. Wir erwarten von der neuen Bürgermeisterin ein offenes, transparentes Bürgerrathaus und eine klare Abkehr von alten Seilschaften und Strukturen.
Wir hoffen sehr, dass wir das Vertrauen derer, die uns gewählt haben bestätigen können und bemühen uns, das Vertrauen, insbesondere in die Demokratie, vieler Weiterer zu gewinnen. Wir wollen zeigen, dass es uns um klare und offene Sacharbeit geht – gemeinsam für Gladbeck, unsere Stadt und unsere Heimat.